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Mann aus NRW will Konto am Sparkassen-Schalter eröffnen – was er dann hört, macht ihn sauer

Dieser Mann aus NRW wollte in einer Sparkassen-Filiale ein Konto eröffnen, was anscheinend von den Mitarbeitern abgelehnt wurde.

© imago/Reiner Zensen

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Heutzutage wird alles immer digitaler – auch das Bankgeschäft. Als dieser Mann aus NRW ein Sparkassen-Konto für seine Schwiegermutter eröffnen wollte, wurde ihm dies schmerzhaft bewusst, denn ihm wurde mitgeteilt, dass dies nur online möglich ist.

Der aufgebrachte Sparkassen-Kunde schildert seine Erfahrung gegenüber „Ruhr Nachrichten“. In einer Sparkasse in Selm in NRW wollte der Kunde ein Konto für seine 81-jährige Schwiegermutter eröffnen. Dort wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass dies „nur online möglich“ sei. Als er erklärte, dass seine Schwiegermutter angesichts ihres Alters keinen Zugang zum Internet habe, wurde er von den Mitarbeitern einfach ignoriert.

Kunde aus NRW wirft der Sparkasse Altersdiskriminierung vor

Aber das war nicht seine einzige negative Erfahrung in der besagten Sparkassen-Filiale in NRW, von der er berichtet. Zu einem anderen Zeitpunkt bat er in dieser Filiale, dass man die alten Kontoauszüge seiner Schwiegermutter datenschutzkonform vernichten sollte. Laut seiner Aussage hat man ihn jedoch ebenfalls ignoriert. Als auch seine erneute Bitte, für die ältere Dame ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, abgelehnt wurde, mit dem Hinweis, dass dies online möglich sei, platzte ihm der Kragen.

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Wütend berichtet er: „Ich habe daraufhin angemerkt, dass dieses Verhalten eine Form der Altersdiskriminierung darstellt und ich den Service als sehr schlecht betrachte.“ Auch wies er darauf hin, dass seine Schwiegermutter als Sparkassen-Kundin gewisse Gebühren zahlt, was jedoch auch ignoriert wurde.

Auf eine Anfrage von „Ruhr Nachrichten“ äußert sich Bernd Wieck, der Abteilungsdirektor im Vorstandsstab bei der Sparkasse an der Lippe, zu den schweren Vorwürfen des Mannes. Er stellt die Frage, ob der Mann von seiner Schwiegermutter eine Vollmacht erhalten hat. Immerhin, so Wieck, kann er „natürlich kein Konto für eine fremde Person eröffnen, wenn er dazu nicht bevollmächtigt ist“.

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Onlinebanking als „Angebot für bestimmte Nutzergruppen“

Auch ist es nicht möglich, dass der Mann aus NRW für seine Schwiegermutter alte Kontoauszüge vernichten lässt. Wieck erklärt, dass diese nämlich rechtlich die Eigentümerin der besagten Kontoauszüge sei. Um dies im Namen seiner Schwiegermutter zu beantragen, benötigt der Mann erneut eine entsprechende Vollmacht der älteren Dame.


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Auch weist Wieck jegliche Vorwürfe der Altersdiskriminierung zurück, die der Mann aus NRW geäußert hat. Er erklärt: „Dann wäre ja jede Onlinebank eine Altersdiskriminierung. […] Es ist keine Altersdiskriminierung, sondern ein Angebot für eine bestimmte Nutzergruppe.“ Auch der Filialleiter der Sparkasse in NRW hat zugesichert, dass man bereit ist, sowohl mit dem Mann als auch mit seiner Schwiegermutter in einem persönlichen Gespräch in der Filiale die Missverständnisse zu klären.