Bodo Ramelow ist frustriert. Die Entwicklungen seiner Partei, speziell in Thüringen, treiben ihn zur Selbstreflexion. Am Mittwoch schrieb er in einem Beitrag auf seiner Webseite: „Bin ich dabei, die Partei zu verlassen – oder verlässt meine Partei gerade mich?“
+++ Das könnte dich auch interessieren: NATO droht scharfer Zoff: Spanien poltert gegen neue Forderung – „Unvereinbar“ +++
Ramelow kritisiert die Spaltung der Linken. Corona, Putins Krieg und Preissteigerungen hätten die Partei gespalten. Besonders die Thüringer Linke macht ihm zu schaffen. Die Ereignisse beim Landesparteitag belasten ihn: Neue Köpfe, Ämtertrennung, Fehleraufarbeitung – die Richtung gefällt Ramelow nicht.
Ramelow bemängelt fehlenden Respekt
Trotz der Fehleranalysen, welche der 69-Jährige grundsätzlich gut findet, erwartet Ramelow mehr Wertschätzung. Regieren koste Kraft. Seine Enttäuschung gilt den Attacken gegen die rot-rot-grüne Landesregierung zu seiner Zeit als Ministerpräsident (2020 bis 2024). Es fehle Respekt für Verantwortungsträger.
Weitere Nachrichten:
Er warnt, die Linke dürfe nicht zur „Bewegungslinken“ werden, die sich selbst abschottet. Die Partei müsse an Lebensverbesserungen für alle Menschen arbeiten. Gleichzeitig dürfe sie weder Spaßpartei noch Elitenpartei sein. Ramelow betont, er bleibe standhaft. „Ich werde jetzt nicht abtauchen und mich vor meiner Verantwortung oder der Diskussion drücken“, so der 69-Jährige.
Von 2014 bis 2020 war Ramelow Ministerpräsident in Thüringen. Er war der erste Ministerpräsident der Linken in Deutschland, der eine Koalition mit SPD und Grünen auf die Beine stellte. Danach leitete er bis Ende 2024 eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung. Bei der letzten Bundestagswahl sicherte sich Ramelow ein Direktmandat und zog in den Bundestag ein.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.