Köln war am Mittwoch (4. Juni) beinahe komplett lahmgelegt. Etwa 20.000 Menschen mussten wegen der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben ihre Wohnungen verlassen. Es handelte sich um zwei amerikanische Blindgänger mit einem Gewicht von jeweils 20 und einem von 10 Zentnern. Die Sprengkörper wurden am Montag (2. Juni) entdeckt. Es handelte sich um eine der größten Evakuierungen der letzten Jahre in Köln.
Inzwischen ist die größte Evakuierungsaktion erfolgreich abgeschlossen: Um 19:19 Uhr konnten die drei Blindgänger entschärft werden. Die 20.000 Anwohner durften endlich wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Bombe in Köln: Wichtige Brücken gesperrt
Mehrere bekannte Museen, darunter das Museum Ludwig und das Wallraf-Richartz-Museum, sowie 58 Hotels mussten ebenfalls geräumt werden. Auch drei Brücken (die Hohenzollernbrücke (Bahnverkehr), die Deutzer Brücke und die Severinsbrück), der Bahnhof Köln-Messe/Deutz und Einrichtungen wie ein Krankenhaus sowie Altenheime fielen in den Sperrbereich.
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Große Unternehmen wie RTL waren betroffen, organisierten jedoch alternative Arbeits- und Produktionslösungen. RTL sendete an diesem Tag teilweise aus Berlin und Köln-Ossendorf. „Punkt 6“ und „Punkt 7“ laufen noch regulär, „Punkt 8“ entfiel. Alle weiteren Sendungen wurden entweder aufgezeichnet oder direkt aus anderen Städten ausgestrahlt, um den Betrieb zu gewährleisten.
Bahnhof Köln Messe/Deutz wird geräumt
Am Mittwoch ab 8 Uhr war der Bahnhof Köln Messe/Deutz geräumt. Züge durften weiterhin über die Hohenzollernbrücke fahren, doch hielten nicht in Deutz. Durch die Sperrung kam es gegebenenfalls zu Umleitungen und Ausfällen. Mit Beginn der Bombenentschärfung, voraussichtlich am Nachmittag, wurde die Hohenzollernbrücke komplett gesperrt. Ab diesem Zeitpunkt war der Kölner Hauptbahnhof aus Richtung Deutz nicht mehr erreichbar. Züge aus dem Westen wendeten nach ihrem Halt am Hauptbahnhof.
Zwischen dem Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz fanden während der Sperrung kein Zugverkehr statt. Regulärer Zugbetrieb sollten abends wieder möglich sein, wobei auch danach Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden können. Reisende sollten sich auf Verzögerungen einstellen und aktuelle Informationen beachten.
Kölner Geschichte der Bombenfunde
Selbst wichtige Straßen und die gesamte Altstadt waren betroffen, der Kölner Dom blieb knapp außerhalb des Radius sicher.
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Köln gehört durch die starken Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zu den Städten, in denen Bombenfunde keine Seltenheit sind. Regelmäßig müssen Blindgänger entschärft werden, oft ohne größere Auswirkungen für die Bewohner. In diesem Fall handelt es sich nach Angaben einer Stadtsprecherin jedoch um eine der größten Evakuierungen der vergangenen Jahre. (Mit dpa)
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