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Ärztin berichtet im „heute journal“ (ZDF) über Horror im Gazastreifen – „Kinder sind unglaublich dünn“

Das Leid im Gazastreifen näher gebracht in einem „heute journal“-Interview. Eine britische Ärztin erzählt, wie dramatisch die Lage ist.

© Screenshot ZDF-Mediathek

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Es sind Erlebnisberichte, die einen auch über 3.000 Kilometer Luftlinie entfernt schwer erschüttern! In der ZDF-Nachrichtensendung „heute journal“ erzählte die britische Chirurgin Dr. Victoria Rose über ihren Albtraum-Alltag im Gazastreifen. Viele schwerst verwundete Kinder liegen auf ihrem OP-Tisch. Amputationen von Gliedmaßen und die Behandlung von Brandverletzungen sind Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Derweil geht die Merz-Regierung immer mehr auf Distanz zu Israel. Das humanitäre Leid der Palästinenser im Gazastreifen belastet die Beziehungen der Bundesregierung zu dem jüdischen Staat zunehmend.

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Täglicher Albtraum im Gazastreifen

Im Gespräch mit ZDF-Moderator Christian Sievers gab Rose Einblicke in ihre Arbeit. „Wir haben um 8 Uhr heute mit den OPs begonnen. Zuerst hatten wir einen dreijährigen Jungen, der eine Explosion erlebt hat. Er hatte 45 Prozent seiner Körperoberfläche verbrannt“, berichtet sie.

Die Ärzte müssten sich mit dem behelfen, was sie haben. „Es ist in der Tat sehr schwierig. Wir hatten ja seit dem 2. März überhaupt keine Hilfslieferung mehr in Gaza. Alles, was wir momentan verwenden, sind unsere letzten Ressourcen“, so die Medizinerin im „heute journal“. Rose gibt ein Beispiel für die unzureichende Versorgung: „Wir haben im Bereich der Anästhesie nicht das Nötige, was wir brauchen. Viele können wir gar nicht betäuben.“

Schilderung im „heute journal“ (ZDF): „Zweijährige verliert die Haare“

Besonders eindrücklich sind ihre Schilderung über das Leid der Kinder. Im ZDF-Interview klärt sie auf: „Die Menschen sind unterernährt. Das sieht man natürlich sofort an den Kindern. Sie sind sehr viel kleiner als die Kinder im Westen. Und wenn man ein Kind sieht und denkt, vielleicht ist es sechs Jahre alt, dann hört man: Oh, das Kind ist elf. Sie sind sehr viel kleiner. Sie sind untergewichtig. Sie sind unglaublich dünn.“

Den Kindern fehlt es an Vitaminen und Mineralien, ihre Wunden heilen nicht mehr aufgrund der Mangelernährung. “ Man sieht das natürlich auch gerade in Bezug auf die Zähne. Es fehlen sehr viele Zähne. Ich habe eine Freundin, sie hat eine Zweijährige, sie verliert die Haare. Es ist wirklich eine schreckliche Situation“, so die Ärztin im „heute journal“-Interview.

Kanzler Merz geht auf Distanz zu Israel: „Mehr als besorgt“

Angesichts der Berichte über das Leid im Gazastreifen äußert nun auch Friedrich Merz deutliche Kritik am Vorgehen der Regierung von Benjamin Netanjahu: „Wir sind sehr besorgt über die Lage im Gazastreifen und auch über die Intensivierung der dortigen militärischen Operationen der israelischen Armee. Mehr als besorgt“, so der Kanzler beim Besuch in Litauen.


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Merz weiter: „Wir drängen vor allem darauf, dass nun endlich die humanitären Hilfsgüter ohne Verzögerung in den Gazastreifen gelangen und dort auch die Menschen erreichen, denn so wie wir es aus den Vereinten Nationen hören, droht nun wirklich eine echte Hungersnot im Gazastreifen.“