Nicht alle können den Preis für dieses Projekt nachvollziehen. Die Stadt Essen ist dabei, die Schultoiletten einmal von Grund auf zu sanieren. Dabei sind insgesamt über 74 Millionen Euro für die Sanierung geplant. An bereits 86 Schulen sind die Maßnahmen schon vollzogen.
Für viele Einwohner stellt sich aber nun die Frage, warum die Ausgaben dafür so hoch sind. Im Netz ist daher eine rege Diskussion ausgebrochen, die vor allem das Unverständnis deutlich macht. DER WESTEN hat daraufhin mal bei der Stadt Essen nachgehakt, wie es zu so einer hohen Summe für die Sanierungen kommen kann.
Essen: Millionenbetrag für Schultoiletten
Auf Facebook fragen sich einige, wie es sein kann, dass so viel Geld für Toiletten ausgegeben wird. Ein User schreibt unter anderem: „Allein der riesige Auftrag für so viele Schulen müsste einen enormen Rabatt in sich haben. Und dann wird es nicht mal so gemacht, dass die Privatsphäre der Kinder beachtet wird. […] Unglaublich, was da gemacht wird.“
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Die Stadt Essen bringt gegenüber DER WESTEN ein wenig Licht ins Dunkel. „Nicht jede Maßnahme hat den gleichen Umfang und die Kosten unterscheiden sich je nach Sanierungsaufwand zwischen den einzelnen Schulstandorten. Besonders zu Anfang der Sanierungsmaßnahmen (2019) wurden viele Schultoiletten mit geringem Sanierungsbedarf saniert, während viele der Schultoiletten, die sich aktuell in Ausführung oder in Planung befinden, teilweise erhebliche Mängel aufweisen, wodurch die Gesamtkosten höher liegen als zu Anfang“, erklärt eine Sprecherin ausführlich.
Darum fließt so viel Geld
Unter anderem müssen Toiletten-Container zur Überbrückung aufgestellt oder teilweise auch intensive Schadstoffsanierungen durchgeführt werden. Ebenfalls zur Steigerung von Kosten können auch die im Zuge der Sanierungsarbeiten komplett erneuerten Dächer, Grundleitungen und Bodenplatten führen. Weiter hinzu kommt, dass die an Schulgebäuden eingesetzten Qualitätsniveaus erheblich höheren Anforderungen als im privaten Bereich genügen müssen.
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„Die Toilettenanlagen müssen zudem eine einfache, aber effektive Reinigung zur Aufrechterhaltung der Hygienestandards bei möglichst geringen Reinigungskosten gewährleisten. Dies alles erfordert die Verwendung besonders hochwertiger Baustoffe und Bauverfahren, die ebenfalls ihren Niederschlag in den Herstellungskosten finden“, so die Sprecherin weiter.