Einen mehrere Jahrhunderte alten Schatz zu finden, erscheint ungefähr genauso schwierig, wie einen Sechser im Lotto zu ergattern. Treue Zuschauer von „Bares für Rares“ wissen jedoch, dass es deutlich mehr Glückspilze da draußen gibt, als man vermuten würde.
Eine von ihnen ist Antoinette. Die 51-jährige Verwaltungsangestellte ist nur rein zufällig auf einen geschichtsträchtigen Schatz gestoßen. Als sie bei „Bares für Rares“ erfährt, wie viel Geld er heute wert ist, fällt sie aus allen Wolken.
„Bares für Rares“-Experte verdreifacht Wunschpreis
Bereits vor ihrem Auftritt in der ZDF-Trödelshow hat Antoinette einen Experten aufgesucht, der ihr Auskunft über die Rarität gegeben hat. Angeblich stammt die Truhe, die sie im Haus einer Bekannten gefunden hat, aus dem 15. Jahrhundert. Um auf Nummer sicher zu gehen, möchte die Frau aus Mühlhausen (Baden-Württemberg) eine zweite Meinung einholen.
Und wer wäre besser dafür geeignet als „Bares für Rares“-Experte und Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz? Der Ruhrpottler ist sich sofort sicher: „Es ist wirklich aus dem 15. Jahrhundert. Ein sehr interessantes Kleinmöbel aus Nadelholz.“
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Aber wie ist Antoinette nur an einen solchen Schatz gekommen? „Das habe ich geschenkt bekommen. Vor vielen Jahren habe ich einer Freundin beim Ausmisten des Hauses geholfen. Ihre Mutter war Antiquitätenhändlerin und ich durfte mir da etwas aussuchen“, berichtet sie ZDF-Moderator Horst Lichter.
Damals ahnt sie jedoch noch nicht, welch Prachtexemplar sie herausgefischt hat. Für Liebhaber wäre es wohl unvorstellbar, wenn diese Truhe im Sperrmüll gelandet wäre. Warum sie sich ausgerechnet für dieses Objekt entschieden hat, kann die 51-Jährige kaum erklären: „Weiß ich nicht. Die hat mich angesprochen. Ich fand das toll damals.“
Kein Wunder, die Kiste aus Weichholz kann sich wirklich sehen lassen – und das trotz fehlender Scharniere. Auf der Vorderseite sind mehrere Personen abgebildet wie zum Beispiel ein tanzendes Paar, das vom Liebesgott Amor beobachtet wird.
Das zum Teil schon etwas beschädigte Möbelstück schätzt Colmar Schulte-Goltz dennoch auf bis zu 1.000 Euro. Da staunt Antoinette: „Ich bin hin und weg. Das hätte ich nie gedacht!“ Schließlich hat ihr Wunschpreis bei maximal 300 Euro gelegen. Die dürfte sie nun mit links einheimsen.
„Bares für Rares“: Holzkiste löst Bietergefecht aus
Denn auch die Händler sind Feuer und Flamme, als sie erfahren, dass die Aufbewahrungstruhe über 500 Jahre auf dem Buckel hat. „Also sind wir wirklich in der Renaissance, schön“, freut sich Kunsthistoriker und Antiquitätenhändler Christian Vechtel. Er eröffnet die Runde mit 400 Euro, was sogar schon 100 Euro über dem Wunschpreis der Verkäuferin liegt.
Es entwickelt sich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Christian und seinem Händler-Kollegen Walter Lehnertz. Als sie bei 1.050 Euro angelangt sind, reicht es Waldi: „Kannst du mal den Mund halten?“ Doch keine Chance! Christian will diese Holzkiste haben.
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Schließlich setzt er sich mit einem Gebot in Höhe von 1.150 Euro gegen Waldi durch. Wenn das mal kein erfolgreicher Deal für Antoinette ist! „Besser hätte es gar nicht laufen können“, freut sich die Verwaltungsangestellte.
Ähnlich passioniert reagiert „Bares für Rares“-Star Fabian Kahl, als er ein Kinderbett aus dem Jahr 1809 sieht. Seine Reaktion spricht Bände.