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Mülheim: Bäcker aus NRW nimmt kein Bargeld mehr an – bald auch in Ruhrgebiets-Bäckereien? „Spannende Idee“

Mülheim: Bäcker aus NRW nimmt kein Bargeld mehr an – bald auch in Ruhrgebiets-Bäckereien? „Spannende Idee“

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Mülheim: Brötchen nur noch gegen Kartenzahlung? Die Bäckerei Döbbe spricht Klartext. (Symbolbild) Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Mülheim. 

Ob in Mülheim, Essen oder Düsseldorf: Viele Menschen in NRW lieben ihr Bargeld. Schnell beim Bäcker Brötchen kaufen, ein paar Münzen aus der Tasche kramen, auf den Tresen legen und weiter.

Ein Bäcker aus NRW will das zukünftig nicht mehr. Stattdessen sollen die Kunden hier nur noch mit Karte zahlen. Ein Modell, das auch nach Mülheim, Essen und Co. herüberschwappt?

Mülheim, Essen und Co. Bald kein Bargeld mehr beim Bäcker?

Die Rede ist von der Handwerks-Bäckerei Bulle aus Düsseldorf. Inhaber Michael Gauert will kein Bargeld mehr in seiner neuen Filiale an der Oststraße in Düsseldorf, berichtet die „Rheinische Post“.

„Wir müssen jede Münze einzeln zählen, das Ergebnis kontrollieren und das Geld zum Automaten bringen oder auch neues Wechselgeld bei der Bank holen“, argumentiert der Bulle-Chef gegenüber der Zeitung. Das koste Zeit und sei fehleranfällig.

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Deshalb steigt Bulle jetzt auf das kontaktlose Zahlen um – jedoch nicht ganz ohne Sorge: „Ich habe schon Sorge, dass wir einige Kunden verprellen“, so Gauert gegenüber der „Rheinischen Post“.

Wie stehen Bäcker im Ruhrgebiet zu der Abschaffung des Bargelds?

Bäcker Döbbe aus Mülheim lobt „spannende Idee“

Auch bei der Bäckerei Döbbe aus Mülheim spielt das kontaktlose Zahlen mittlerweile eine große Rolle – vor allem seit Corona. Der Anteil der Kartenzahlung habe sich nach Angaben von Sprecher Johannes Döbbe mit Beginn der Pandemie verdoppelt.

Den Weg des Düsseldorfer Kollegen bezeichnet Döbbe als „sehr spannende Idee mit vielen Vorteilen“, betont aber auch, dass bestimmte Rahmenbedingungen passen müssten. „Für uns ist dieser Ansatz allerdings noch sehr weit weg und in den nächsten Jahren überhaupt kein Thema“, spricht Döbbe Klartext.

Mülheimer Bäcker sorgt sich um Obdachlose und Kinder

Zum einen, weil der Anteil der Barzahlungen über 80 Prozent betrage. Was ihn weiter davon abhält, nur noch auf kontaktfreie Bezahlung zu setzen: „Kinder, Menschen im hohen Alter oder Obdachlose haben oft nicht den Zugang oder das nötige technische Know-How für Kartenzahlung, Apple Pay oder die anderen zahlreichen Möglichkeiten ohne Bargeld zu bezahlen.“

Ähnlich sieht es die Bäckerei Kamps und ihre Franchise-Partner: „Auch wenn mit dem Thema Bargeld entsprechende Aufwände verbunden sind und das Handling immer schwieriger und kostenintensiver wird, so sind die Flexibilität und der Service gegenüber allen Kunden natürlich unser wichtigstes Anliegen“, betont ein Sprecher des Unternehmens. (ak)