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Oberhausener schickt Steuererklärung zu früh ab – als der Bescheid ankommt, ist er fassungslos

Die Steuererklärung einer Person aus Oberhausen löste ein absolutes Horror-Szenario aus. Sogar ein Anwalt musste einschreiten.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

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Oberhausen im westlichen Ruhrgebiet zählt zu den größten Städten der Region und war einst bekannt für seine Stahlproduktion. Wir stellen dir die Stadt vor.

Es sollte eigentlich eine Routineangelegenheit werden: Ein paar Klicks, ein paar Zahlen – wie jedes Jahr. Doch für Bruno Kesseler aus Oberhausen wurde die Steuererklärung 2025 zum Nervenspiel mit fast existenzbedrohlichen Folgen.

Und das alles wegen eines versehentlichen Klicks – und vielleicht auch wegen einer künstlichen Intelligenz, die laut Kesseler „nicht mal den Taschenrechner bestanden hätte“, wie die „WAZ“ offenbarte.

Oberhausen: Steuererklärung löst Horror-Szenario aus

Bruno Kesseler aus Oberhausen ist kein Steuer-Neuling. Seit Jahren nutzt der erfahrene 60-Jährige die Online-Software Elster, um seine Erklärung bequem von zu Hause aus zu erledigen. Doch diesmal lief alles anders: „Ich hatte gerade erst angefangen – nur den Hauptvordruck ausgefüllt – da muss ich wohl aus Versehen auf Senden geklickt haben“, erzählt er. Noch nichtsahnend arbeitete er weiter an seiner Erklärung, kontrollierte, überlegte – in aller Ruhe.

Doch die Ruhe war vorbei, als plötzlich ein Brief vom Finanzamt im Briefkasten lag: Die Einnahme-Überschuss-Rechnung fehle. Kesseler wurde stutzig, denn was der Brief bedeutete, war klar: Das Amt hatte bereits einen Steuerbescheid erstellt. Nur hatte er den nie gesehen.

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Im digitalen Postfach wurde er schließlich fündig – der Bescheid war längst online zugestellt worden. Was darin stand, ließ ihm den Atem stocken: Statt wie gewohnt eine Rückerstattung zu erhalten, sollte er plötzlich 3.000 Euro nachzahlen.

„Offenbar hatte das Finanzamt einfach die Lücken mit Daten aus dem Elektronikverbund gefüllt – anders kann ich mir das nicht erklären“, sagt Kesseler. Für ihn wirkte das, als hätte eine Maschine die Zahlen zusammengesetzt – ohne Rücksicht auf seine tatsächliche Steuerlage.

Zwangszugriff aufs Konto: Anwalt schaltet sich ein

Sofort legte er Einspruch ein – doch zu spät. Die Frist war abgelaufen. Und die Konsequenzen? Der Zwangszugriff auf sein Konto lief bereits an. In letzter Sekunde rettete ihn ein Anwalt. Mit äußerster Vorsicht reichte er die Erklärung neu ein – diesmal mit Erfolg: Statt Nachzahlung bekam er 2.000 Euro zurück.

Wer die falschen Daten in seiner ersten, versehentlich verschickten Erklärung ergänzt hatte, konnte ihm niemand sagen. Auch nicht das Finanzamt. Und erst recht nicht der Petitionsausschuss des Landtags.


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Wie das gesamte Szenario erklärt wurde und was sich der Mann aus Oberhausen noch heute fragt, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.