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Mülheim muss besonderes Café dicht machen – „Verheerender Zeitpunkt“

Nicht nur schade, sondern katastrophal! Für einige Mülheimer bedeutet das Ende dieses Cafés viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich.

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Das Ende einer Ära naht. In Mülheim muss nun ein Café für immer dicht machen. Der Grund: finanzielle Schwierigkeiten. Der Träger kann den Betrieb einfach nicht mehr stemmen.

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Für einige Bewohner Mülheims ist das eine katastrophale Nachricht. Denn für sie war das Café immer eine zentrale Anlaufstelle. Und dann muss es ausgerechnet jetzt schließen. Die „WAZ“ hat mit den Verantwortlichen gesprochen.

Mülheim: im „Café Light“ geht jetzt das Licht aus

50 Jahre hat der Wohlfahrtsverband Awo das Mülheimer Drogenhilfezentrum geführt. Doch jetzt muss er die Trägerschaft abgeben. Sowohl die Beratungsstelle als auch das „Café Light“ – die Ausgabe für Mahlzeiten und saubere Spritzen – werden somit nicht länger unter der Führung der Awo offenbleiben.


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„Das ist ein verheerender Zeitpunkt“, sagt Michaela Rosenbaum, Geschäftsführerin des Kreisverbandes gegenüber der „WAZ“. Gerade jetzt im Winter ist dies besonders hart für Suchtkranke. 30 bis 40 kommen regelmäßig ins Drogenhilfezentrum, im Winter aber oft noch mehr. Doch das Aus, das schon zum Ende des Jahres ansteht, trifft sie nun schwer.

Stadt übernimmt Drogenhilfe

30.000 Euro habe die Awo jährlich in den Betrieb gesteckt – Tarifsteigerungen noch nicht einberechnet. Die nun anstehenden höheren Personalkosten hätten dem Verband nun endgültig den Garaus gemacht.

Das Aus für die Awo bedeutet aber nicht, dass Abhängige im neuen Jahr keine Anlaufstelle mehr haben. Das Amt für Gesundheit und Hygiene der Stadt Mülheim wird diese Aufgabe übernehmen. „Am wichtigsten ist aus unserer Sicht, dass es einen nahtlosen Übergang gibt und unsere Klienten weiterhin eine Anlaufstelle haben“, sagt Rosenbaum. Auch die Gesundheitsdezernentin Daniela Grobe verspricht: „Für mich und die Kolleginnen und Kollegen hat die Sicherstellung der Versorgung der Betroffenen Priorität“.


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Doch warum übernimmt nun die Stadt diese Aufgabe und nicht ein anderer sozialer Träger? Warum gab es keine Ausschreibung für einen Nachfolger? Die Erklärung findest du im Artikel von der „WAZ“.