Gelsenkirchen.
600 Schüler des Gelsenkirchener Gauß Gymnasiums wollten am Freitagnachmittag von Gelsenkirchen aus nach Rom starten. In zwölf Reisebussen.
Doch die Schüler mussten reichlich Geduld mitbringen. Denn ihr Schulleiter Frank Kaupert hatte im Vorfeld die Polizei gebeten, die Busse der Firma Höffmann zu kontrollieren. Die Vorsicht des Schulleiters war gerechtfertigt.
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Reisebusse in Gelsenkirchen vor Schulfahrt nach Rom kontrolliert: neun Anzeigen
Zwar konnten die ersten Busse ohne Beanstandungen Richtung Italien starten, doch bei insgesamt 16 von 17 Busfahrern fehlten laut Polizei Nachweise über Lenk- und Ruhezeiten.
Einer der Fahrer sei zwar theoretisch in der Lage gewesen, den Bus zu fahren, aber er gab vor Ort zu, noch nie einen Doppeldecker mit 89 Passagieren gefahren zu sein. Ihm wurde die Fahrt gänzlich untersagt.
Sicherheitsverstöße an den Bussen selbst
Außerdem fanden die Beamten Sicherheitsverstöße an den Bussen an sich. Zum Beispiel funktionierte an zwei von zehn kontrollierten Bussen eine Sicherheitsvorrichtung nicht, die verhindern soll, dass versehentlich Beine und Arme eingeklemmt werden.
Die Polizei schrieb neun Anzeigen und untersagte vier Fahrern die Weiterfahrt. Doch dann kam es noch kurioser: Selbst einige der Fahrer, die geschickt wurden, um die anderen zu ersetzen, hatten keine ordentlichen Papiere.
Eltern und Lehrer applaudierten
Die Klassenfahrt verzögerte sich um mehrere Stunden, der letzte Bus konnte erst abends um 19.30 Uhr losfahren. Doch Schüler, Lehrer und Eltern haben es laut Polizei gelassen genommen.
Und gaben den Beamten am Ende sogar Applaus für ihre Arbeit.
Berlin: Busfahrer vor Klassenfahrt ohne gültigen Führerschein erwischt
Erst vor wenigen Wochen verzögerte sich die Klassenfahrt einer Schule in Berlin, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Busfahrer überhaupt keinen gültigen Führerschein besaß.
Der tschechische Fahrer konnte bei einer Polizeikontrolle lediglich eine Fahrerlaubnis vorweisen, die bereits drei Jahre abgelaufen war. Die ausgehändigte Fahrerkarte für den Fahrtenschreiber sei bereits seit Mai 2012 nicht mehr gültig. (lin/fb/dso)
In einer ersten Version hieß es, dass der Schulleiter die Polizei beim Anblick der Busse alarmiert hat. Jedoch hatte Frank Kaupert die Kontrollen bereits früher erbeten. Damit wollte Kaupert nach Angaben der Polizei, sensibilisiert durch schwere Busunfälle in der Vergangenheit, alles Notwendige tun, um die Sicherheit von Schülern und Lehrern zu gewährleisten.