Seit 2020 herrscht in Gelsenkirchen Stillstand. Die Eishalle im Sportparadies der Stadt liegt brach. Wurde sie zwischenzeitig noch als Corona-Impfzentrum und als Flüchtlingsunterkunft genutzt, herrscht dort nun gähnende Leere.
Warum sie also nicht wieder als Eishalle nutzen? Davon hätten doch alle etwas? So lautet das Argument des EHC Gelsenkirchen 2000. Die „Schalker Haie“ würden sehr gerne wieder in ihrer Halle Eishockey spielen und kämpfen auch für die Bevölkerung, vor allem die Kinder der Stadt für eine Wiedernutzung. Im Gespräch mit DER WESTEN bricht der sportliche Leiter Carsten Bach das langjährige Schweigen.
Gelsenkirchener Verein will Eissporthalle zurück
„Wir waren zu lange zu ruhig“, gesteht sich Bach ein. Fünf Jahre habe der Verein dabei zugesehen, wie das Sportstadion immer wieder einer anderen Nutzung zugeführt wurde. Man sei geduldig gewesen, habe sich hinhalten lassen. „Wir haben uns nie beschwert.“ Doch das war ein Fehler, glaubt Bach.
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Seit Anfang des Jahres gehen die „Schalker Haie“ in die Offensive. „Wir haben immer wieder Konzepte vorgelegt. Die wurden noch nicht mal gelesen“, wird Bach sauer. Doch habe man immer wieder das gleiche Argument gehört: Die Halle würde nach wie vor als „Puffer“ für einen möglichen neuen Flüchtlingsstrom gebraucht. Bach kann das nicht verstehen: „Das ist ein Sportstadion für zig tausend (Anm. d. Red.: es sind über 4.000) Menschen! Eine der modernsten Anlagen.“ Davon könnten andere „nur träumen“, ist zumindest seine Meinung.
„Schalker Haie“ kämpfen für Eissporthalle
Die „Schalker Haie“ müssen schon seit Jahren zum Training nach Dorsten und für Spiele nach Bergkamen. Fuß fassen können sie dort jedoch nicht. Gerne würden sie wieder in ihrer Heimat spielen. Doch Bach geht es nicht nur darum. „Es geht um die Menschen, die Kinder“, darum, ihnen ein Stück „Lebensqualität“ zurückzugeben. Darum hat der Verein auch eine Petition gestartet und auch auf Instagram Laut gemacht.
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„Ohne den öffentlichen Druck bei Instagram wären wir gar nicht angehört worden“, ist sich Bach sicher. Und so kommt nun auch endlich Bewegung in die Sache. Eine Besichtigung mit einem möglichen neuen Betreiber steht an. Im neuen Jahr würde die Stadt die Emscher-Lippe-Halle womöglich sogar freigeben.
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Allerdings gibt es noch zwei Probleme: Laut den Stadtwerken entspricht die Eissporthalle nicht mehr den heutigen Standards und müsste modernisiert werden, zudem seien laut Bach die Genehmigungen für den Betrieb als Sportstätte erloschen. Den finanziellen Aufwand bekomme man schon gestemmt, ist sich der sportliche Leiter des Eishockeyvereins sicher. Bezüglich der Genehmigungen hofft er auf ein Entgegenkommen der Stadt. „Wir kommen nicht mit leeren Händen“, geht er offen in die Verhandlungen.