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Unwetter in Essen überflutet Siedlung ++ „Man konnte nichts tun“ ++ Ahrtal-Pumpe im Einsatz

Ein solches Unwetter erlebt die Feuerwehr Essen nicht allzu oft. Gullydeckel schossen hoch, eine Siedlung ging zum wiederholten Mal unter.

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© WTV News

Fünf Fakten zu Gewittern

Großalarm für fast die gesamte Essener Feuerwehr! Katastrophale Szenen haben sich während des Unwetters am frühen Donnerstagmorgen (17. August) vor allem im Essener Norden abgespielt. Während in der Nachbarstadt Gelsenkirchen die Feuerwehr mehrfach damit zu tun hatte, eingeschlossene Autofahrer aus den Fluten zu retten, ist in Essen-Stoppenberg eine ganze Siedlung regelrecht „abgesoffen“.

„Auf der Anfahrt zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Hotel, ausgelöst durch Wassereinbruch in einem Rauchmelder, flogen den Einsatzkräften die Gullydeckel entgegen“, berichtet Christoph Riße, Sprecher der Feuerwehr Essen. „Durch den enormen Wasserdruck wurden sie regelrecht aus der Straßendecke katapultiert.“

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Unwetter in Essen: Bis zur Fensterbank steht das Wasser in diesem Kinderzimmer einer Wohnung am Graitenweg. Foto: WTV News

46,1 Liter Regenwasser pro Quadratmeter innerhalb von nur einer Stunde kamen in der Nacht in Essen-Stoppenberg runter, wie der Deutsche Wetterdienst meldet. Eine gewaltige Menge, die die Kanalisation einfach nicht mehr bewältigen konnte. Und so nahm das Unglück seinen Lauf.

Unwetter in Essen: Wohnungen bis zur Decke geflutet

Die Siedlung am Graitenweg traf es besonders heftig, denn sie befindet sich in einer Senke, was die Lage noch verschlimmerte. „Man konnte nichts gegen die Wassermassen tun“, sagte Feuerwehr-Sprecher Christoph Riße.

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Die Anwohner des Graitenwegs sind leidgeprüft. Nicht zum ersten Mal haben sie mit Regenfluten zu kämpfen. Bei einem Unwetter im Mai 2016 zum Beispiel stand das Wasser in der Siedlung 40 Zentimeter hoch auf den Straßen (>>> hier mehr dazu). Doch an diesem Donnerstagmorgen (17. August) fiel die Bilanz deutlich verheerender aus.

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Unwetter in Essen: Die Siedlung am Graitenweg liegt in einer Senke und ist regelrecht „abgesoffen“. Foto: WTV News

Vielfach standen Erdgeschoss-Wohnungen bis zur Fensterbank beziehungsweise Kellerräume und Souterrain-Wohnungen sogar bis zur Decke unter Wasser. Eine Hochleistungspumpe der Freiwilligen Feuerwehr Essen-Burgaltendorf wurde angefordert. Mit dem sogenannten „Hytrans-Fire-System“ kann eine große Menge Wasser gefördert werden. Dieses Modul war auch bereits beim Hochwasser im Ahrtal im Einsatz. Zeitweise wurden an der Einsatzstelle am Graitenweg in Essen damit rund 6000 Liter pro Minute abgepumpt.

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Wie in Gelsenkirchen und Herne wurden auch in Essen zahlreiche Straßen und Unterführungen überflutet. Der Druck in der Kanalisation ließ Gullydeckel bis zu einem Meter hoch aus dem Boden schießen.


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Als das Unwetter gegen 3 Uhr langsam nachließ, hatte die Feuerwehr Essen bereits rund 80 Einsätze abgearbeitet. Vor allem ging es darum, Keller leerzupumpen. Um die Einsatzlage bewältigen zu können, waren neben der Essener Berufsfeuerwehr auch 14 der 16 Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.

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Unwetter in Essen: Einsatzkräfte verlegen Rohre, um in der Siedlung am Graitenweg das Wasser abzupumpen. Foto: WTV News

Fluss schwappt über – Stromausfall!

Neben Essen, Gelsenkirchen und Herne sind auch andere Städte in NRW heftig von dem Unwetter getroffen worden. Schwere Überflutungen gab es zum Beispiel in Ratingen bei Düsseldorf sowie im nordöstlichen Ruhrgebiet in den Nachbarstädten Waltrop und Castrop-Rauxel. In Waltrop trat der eigentlich sehr beschauliche Schwarzbach über die Ufer und flutete einen Stromverteilerkasten. Wie „radio vest“ berichtet, fiel in mehreren Häusern in der Umgebung der Strom aus.