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Tierheim Essen bietet Obdachlosen Schlafplätze für Hunde an: Warum das Angebot so manchem nicht reicht

Tierheim Essen bietet Obdachlosen Schlafplätze für Hunde an: Warum das Angebot so manchem nicht reicht

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Das Essener Tierheim macht obdachlosen Hundebesitzern ein besonderes Angebot. (Symbolbild) Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Fotoservices

Essen. 

Der Winter naht in großen Schritten. Kalt und dunkel werden die Nächte, in den nächsten Tagen zu allem Überfluss auch noch nass.

Deshalb hat sich das Tierheim Essen ein ganz besonderes Angebot ausgedacht: Wie bereits im vergangenen Jahr dürfen Obdachlose in der kalten Jahreszeit ihre Hunde über Nacht abgeben.

Tierheim Essen bietet Schlafplätze für Hunde von Obdachlosen

Hintergrund ist, dass Hunde in den meisten Notschlafstellen nicht erlaubt sind. Viele Obdachlose wissen aber nicht, wohin sie ihre Vierbeiner in der Nacht geben sollen.

Deshalb ziehen es viele Betroffene vor, die Nacht im Freien zu verbringen. Damit Obdachlose mit Hunden nicht frieren müssen, bietet das Tierheim Essen eine Lösung an: „Da wir leider keine Menschen beherbergen dürfen, bieten wir wenigstens den vierbeinigen Freunden ein warmes Körbchen und Leckerchen an“, schreibt die Einrichtung bei Facebook.

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Tierheim Essen bittet Bürger um Mithilfe

Weil die Verfasser des Posts daran zweifeln, dass jeder Obdachlose Zugang zu Facebook hat, bitten die Verantwortlichen auf Betroffene zuzugehen und ihnen von dem Angebot zu erzählen.

Jeder Obdachlose könne seinen Hund abends zwischen 17 und 20 Uhr abgeben und morgens ab 8.30 Uhr wieder abholen:

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Viel Dankbarkeit aber auch Zweifel bei Facebook

Die Idee sorgt bei Facebook für reichlich positive Resonanz. In wenigen Stunden wurde der Beitrag über 2.500 mal geteilt. „Das ist ein super Angebot. Ich hoffe, dass viele obdachlose Hundebesitzer davon erfahren und das Angebot annehmen“, kommentiert eine Userin.

Doch es gibt auch Zweifel daran, ob das Angebot in der Form wahrgenommen wird. So merkt eine Nutzerin an: „Das ist so furchtbar lieb. Ich würde jedoch lieber mit meinen Hunden erfrieren, als sie jeden Abend weg zu bringen. Grad über Nacht sind die Hunde ja auch wichtig für die Leute. Sie bedeuten Schutz..“

Ähnliche Bedenken äußerte Markus Pajonk von „Essen packt an“ Anfang des Jahres gegenüber DER WESTEN: „Der Hund ist der Sozialpartner. Das ist so, als müssten Sie ihren Ehepartner abends abgeben und morgens wieder abholen. Das macht nicht glücklich.“ (Mit welchen Mitteln die Essener Initiative Obdachlosen hilft, erfährst du hier).

Forderung an das Essener Tierheim

Einer Facebook-Userin geht das Angebot des Essener Tierheims nicht weit genug: „Ich glaube nicht das sich jemand von seinem Tier trennt. Kann nicht verstehen warum nicht beide dort im Zwinger schlafen dürfen. Würde den Obdachlosen nichts ausmachen denn sie wollen nur mit ihrem Tier zusammen sein“ [sic], kommentiert sie unter dem Post.

Ob Betroffene tatsächlich in einem Zwinger übernachten möchten, ist allerdings mehr als fraglich.