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Ruhr-CSD 2013 in Essen will gegen Homophobie demonstrieren

Ruhr-CSD 2013 in Essen will gegen Homophobie demonstrieren

Christopher Street Day Essen.jpg
Foto: WAZ FotoPool
Schrill, laut und politisch – so wünscht sich die schwul-lesbische Szene den Ruhr-CSD 2013, der am 2. und 3. August in Essen steigt. 20.000 Besucher werden zum Christopher Street Day erwartet – bei der ersten Auflage vor zehn Jahren hatte sich dagegen nur ein kleines Grüppchen in die City verloren.

Essen. 

Zehn Jahre Ruhr-CSD heißt es dieses Jahr auf dem Kennedyplatz. Als Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle 2003 zum ersten Mal den Christopher-Street-Day in Essen feierten, war es noch ein sehr überschaubares Grüppchen, das vor der Marktkirche eine Minibühne aufgebaut hatte und mit der Travestiegruppe „Femme Fatale“ feierte.

Zum Zehnjährigen am Freitag und Samstag, 2. und 3. August, erwartet Dietrich Dettmann vom Verein „Essen Andersrum“ hingegen bis zu 20.000 Besucher aus ganz NRW. Los geht’s am Freitag mit „Karaoke total“ zu Gunsten der Aids-Hilfe. Jeder darf mitsingen, egal ob homo- oder heterosexuell.

Auch die „Terrortucken“ machen mit

Am Samstag ab 12 Uhr startet dann das Straßenfest. Wie in den Vorjahren gibt’s dann wieder eine „Kumpelparade“, diesmal unter dem Titel: „Gleiche Rechte nur mit uns!“ Quer durch die Fußgängerzone wollen die Teilnehmer ziehen, um ihre Botschaft von Akzeptanz und Gleichberechtigung zu unterstreichen und ein Zeichen gegen homophobe oder rechtsradikale Gewalt zu setzen. Weiter im Programm geht’s auf dem Kennedyplatz, 25 Stände aus der Region sind dort aufgebaut. Mit dabei sind die Travestie-Ikone Miss Jeany, Angelica Glitzer, Abajur, Käthe Köstlich, die Terrortucken und die CSD-Award-Preisträger. Auch die Künstler des GOP Varieté-Theaters machen mit.

Zum Rahmenprogramm der Kulturwoche gehört der Empfang der Grünen im Essener Parteibüro am Freitag. Danach lädt die Marktkirche zum ökumenischen Gottesdienst, bevor es ab 18 Uhr auf der Kennedyplatzbühne wieder „Karaoke Total“ heißt. Zudem wird es wieder ein Kinospecial im Lichtburg-Komplex geben. FLIP, der Verein Frauenliebe im Pott, bietet Foto-Aktionswände für ein lustiges Fotoshooting zum Thema Outing und Akzeptanz andersfühlender Menschen.

Der SVLS bietet schwul-lesbischen Jugendlichen einen mobilen Jugendtreff, und eine Tanzbühne lädt zum abzappeln an der Marktkirche. Alle Essener Szenelocations bieten verschiedene Events auch mit Außengastronomie nach dem und rund um den Ruhr-CSD an. Die offizielle Ruhr-CSD – Abschlussparty findet im nur wenige Minuten entfernten “Studio Essen” statt. Unter dem Namen „Ruhrpop“ öffnen sich ab 22.30 Uhr die Türen und mit 7,50 Euro Eintritt und 5,- Euro MVZ bietet das Event moderate Preise. Weitere Infos gibt es unter: www.ruhr-csd.de

Vor elf Jahren wurde „Essen Andersrum“ gegründet

18 Geschäftsleute gründeten 2002 den Verein „Essen Andersrum“ mit dem Ziel, eine Interessengemeinschaft aller Branchen ins Leben zu rufen, die überregional schwul-lesbische Kundengruppen gezielt auf Waren und Dienstleistungen in Essen anspricht. In guter Kooperation mit F.E.L.S. (Forum Essener Lesben und Schwule) und der Stadt Essen, insbesondere Essen Marketing, wurden seither viele Szene-bereichernde Aktionen durchgeführt.

Dazu gehört vor allem neben der “Gays on Boat”-Fahrt auf dem Baldeneysee (in Kooperation mit der Weißen Flotte Baldeney und der Aids Hilfe) der Ruhr-CSD. Inzwischen eine Marke, zieht das Event, das im jedem Sommer am ersten Augustwochenende stattfindet, Gäste aus der ganzen Region und ganz NRW an.