Veröffentlicht inEssen

Essener Familie schickt Geschenkpaket an Kinder – und bekommt es geplündert von der DHL wieder zurück

Essener Familie schickt Geschenkpaket an Kinder – und bekommt es geplündert von der DHL wieder zurück

Paket-DHL-Post-Nachverpackt-Umgepackt.jpg
Foto: privat

Essen. 

„Dieses Paket hätte man aus dem Flugzeug werfen können, und es wäre nicht kaputt gegangen!“ Sandra Wenzel (43) ist sauer.

Am 4. November hat sie gemeinsam mit ihren Eltern ein Paket mit Weihnachtsgeschenken für den Bruder und seine beiden Töchter in Frankfurt am Main gepackt: Eine Flasche teurer Whisky, eine Flasche Wein, Süßigkeiten und 300 Euro in bar in verschiedenen Umschlägen.

Mutter Rita Jenol (66) gab das Paket bei der Post in Essen-Borbeck auf.

————————————-

• Mehr Themen aus Essen:

Frau (53) lag tot in ihrer Essener Wohnung – „Mafia-Zettel“ am Tatort wirft Rätsel auf

„Ich schicke dich nach Auschwitz“ – Mann mit Hitlerbärtchen schreit am Essener Hauptbahnhof Lidl-Mitarbeiter an

Immer mehr aggressive Weihnachtsmarkt-Bettler: So reagieren die Essener Standbetreiber

————————————-

Drei Tage später klingelte ein DHL-Bote an Jenols Tür und drückte ihr ein nachvergepacktes Paket in die Hand. Darin: die traurigen Reste der Weihnachtsgeschenke für die Familie.

Briefumschläge aufgerissen, Geld weg

„Das Paket soll beim Transport kaputtgegangen sein, hieß es von Post und DHL“, erzählt Jenol. Deshalb seien die Reste auch umgepackt gewesen.

Seltsam bloß: Der Wein war noch da – unversehrt. Die Süßigkeiten ebenfalls. Noch seltsamer: Die (vorher zugeklebten) Umschläge waren aufgerissen, das Geld fehlte. Ein Umschlag war komplett verschwunden. „Nur die kleinen Umschläge mit etwas Geld an den Süßigkeiten waren noch unversehrt“, sagt Rita Jenol. „Vermutlich hat die jemand übersehen.“

Familie ist sich sicher, dass es Diebstahl war

Denn sie und ihre Tochter Sandra sind sich sicher: Hier waren Diebe am Werk.

„Ich habe bei der Post gelernt, das Paket war sehr gut gepolstert und zugeklebt, das ist sicher nicht kaputtgegangen“, sagt Sandra Wenzel. Hinzu komme, dass die Sendung versichert war – laut Post-Angestellter in Borbeck bis zu 500 Euro, erzählt Rita Jenol. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um Waren oder Bargeld handele.

DHL will Schaden nicht erstatten

Trotzdem weigert sich die DHL auch nach Begutachtung des Pakets, den Schaden zu erstatten. Das entsprechende Schreiben schickte das Unternehmen erst auf Nachfrage an Familie Jenol. Es liegt der Redaktion vor. Darin heißt es als Begründung: „Die Innenverpackung reichte nicht aus, um einen derart empfindlichen Inhalt zu schützen.“

Rita Jenol wundert sich darüber sehr. Denn abgesehen davon, dass sie sich selbst sicher ist, das Paket sicher gepackt zu haben, „hätte man bei der Post doch etwas gesagt, wenn die Verpackung nicht ausreicht.“

Absender wollen Einspruch einlegen

Deswegen und vor allem wegen der geplünderten Geldumschläge will Jenol jetzt Einspruch einlegen.

Die Geschenke haben sie nach all dem Ärger noch einmal nach Frankfurt geschickt. Diesmal sind sie angekommen.

+++++++++
Du willst immer wissen, was in Essen los ist? Dann klicke hier und hol dir den kostenlosen Essen-Newsletter von DER WESTEN.