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Essen: Schüsse auf Kulturzentrum – Polizei hat auch die „Steeler Jungs“ im Visier

Essen: Schüsse auf Kulturzentrum – Polizei hat auch die „Steeler Jungs“ im Visier

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Das Kulturzentrum Grend in Essen ist mit einer scharfen Schusswaffe angegriffen worden. Foto: Grend-Kulturzentrum e.V.

Essen. 

Das Kulturzentrum Grend in Essen ist am Mittwoch mit einer Schusswaffe angegriffen worden. Auch zwei Tage später ist nicht klar, womit die Glasscheiben des Wintergartens durchlöchert worden sind.

Mitarbeiter des Kulturzentrums hatten gegen 15.30 Uhr die zwei Löcher entdeckt und sofort die Polizei Essen alarmiert.

Essen: Schüsse auf Kulturzentrum Grend in Steele

Der Vorfall soll sich in der Nacht zu Mittwoch ereignet haben. Ein Projektil aus der scharfen Schusswaffe schlug in die gegenüberliegende Wand der Grend-Kneipe ein.

„Personen wurden dabei nicht konkret bedroht. Es muss sich allerdings wohl um eine gezielten Angriff mit einer scharfen Schusswaffe auf das Gebäude des Kulturzentrums handeln“, teilt das soziokulturelle Zentrum mit, das von einer „Warnung“ ausgeht.

Am Donnerstag suchten Spürhunde die Gegend ab. Sie entdeckten jedoch weder Schmauchspuren, noch Treibladung oder Monition.

Polizei hat auch die „Steeler Jungs“ im Visier

Der Staatsschutz hat den Fall übernommen und ermittelt in alle Richtungen, bestätigt Polizeisprecher Christoph Wickhorst gegenüber DER WESTEN. Unweit des Grend befindet sich auch eine Sportsbar. Nach Informationen dieser Redaktion ein beliebter Treffpunkt der „Steeler Jungs“. Wickhorst betont allerdings, dass die Polizei auch, aber „nicht nur die Steeler Jungs im Visier“ hat.

Die rechte Gruppierung veranstaltet donnerstags „Spaziergänge“ in dem Stadtteil. Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ organisiert regelmäßig Gegendemonstrationen gegen die Aufmärsche. Nach ihrem Protest trifft sich das Bündnis häufig im Kulturzentrum.

Immer wieder kommt es zu Reibereien zwischen beiden Seiten. Am Tagen gegen Rassismus hatten „Essen stellt sich quer“ einen Hitlergruß aus einer Gruppe von „Steeler Jungs“ dokumentiert (hier mehr lesen).

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„Wir sind erschüttert, dass so etwas hier in Steele möglich ist“, äußert der langjährige Geschäftsführer des Zentrums, Johannes Brackmann.

Das Kulturzentrum in Essen hat den Vorfall zur Anzeige gebracht. „Wer als möglicher/als mögliche Täter in Frage kommt, ist zur Zeit allerdings reine Spekulation“, so das Grend.

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Kulturzentrum Grend: „Raum für eine große und qualitätsvolle Vielfalt“

Das Kulturzentrum Grend in Essen-Steele gibt es seit 1996.

„Das Zentrum bietet auf 1.200 qm Raum für eine große und qualitätsvolle Vielfalt kultureller generationen-, schichten- und altersübergreifende Angebote für Menschen aus Steele, der Stadt Essen und der Region“, beschreibt sich die Einrichtung auf der Westfalenstraße selbst. (dso/mb)