Große Aufruhr im Ruhrgebiet! Am Montagnachmittag (14. April) ereignete sich ein Großeinsatz der Polizei Essen in verschiedenen Ruhrgebietsstädten. Insgesamt fünf Haftbefehle lagen vor und mehrere Durchsuchungsbeschlüsse wurden dabei durchgeführt. Wie die Polizei berichtet, steht die Tätergruppe im Verdacht, im größeren Stil mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben.
Nach Informationen, die „DER WESTEN“ vorliegen, kam es zu einem besonders spektakulären Zugriff in Essen-Frillendorf. Dort setzte das SEK wohl den gepanzerten Einsatzwagen „Survivor“ ein, um das Tor einer Lagerhalle zu öffnen. Die Spezialeinsatzkräfte kamen offenbar aufgrund einer möglichen Bewaffnung der Täter zum Einsatz.
Mit Sprengladungen: Großeinsatz in Essen
Grund für diesen rabiaten Einsatz waren intensive Ermittlungen, die Hinweise auf einen organisierten Handel mit Betäubungsmitteln im großen Stil ergaben. Mit Sprengladungen drangen die Einsatzkräfte letztendlich in das Gebäude ein. Zwei Personen wurden in Essen-Frillendorf festgenommen. Insgesamt gab es in verschiedenen Ruhrgebietsstätten sechs Haftbefehle und mehrere Durchsuchungsbeschlüsse. Sechs Männer im Alter zwischen 27 und 33 Jahren wurden festgenommen, sie verfügen über die deutsche, syrische und libanesische, deutsche und libanesische, deutsche und türkische sowie die afghanische Staatsangehörigkeit. Bei den Tätern handelt es sich um Angehörige einer organisierten Bande. Einzelne Mitglieder weisen Bezüge zum Clanmilieu auf
Laut Polizei Essen wurden größere Mengen Betäubungsmittel (über 200 Kilogramm Cannabis und Haschisch) und über 30.000 Euro Bargeld sichergestellt.
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Bis in die Abendstunden durchsuchten die Ermittler diverse Objekte, sicherten Spuren und stellten zahlreiche Asservate sicher. Darunter befanden sich wohl auch größere Mengen von Bargeld und Betäubungsmitteln. Die Ermittlungen dauern nach wie vor noch an.
Großeinsatz im Ruhrgebiet: Ermittlungen laufen seit 1,5 Jahren
Wie die Polizei Essen am Folgetag (15. April) in einer Mitteilung erklärt, gingen den Zugriffen eine bereits im 2023 gegründete Ermittlungskommission voraus.
Intensive Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass eine Gruppe von mehreren Tätern internationalen Einfuhrschmuggel von Betäubungsmitteln aus dem Ausland in das Ruhrgebiet betrieben haben soll. Nach aktuellem Ermittlungsstand erhielt die Gruppe mehrere Großlieferungen im Monat. In den LKW befanden sich Kisten, in denen legale Waren mit Betäubungsmitteln vermischt waren.
Außerdem nutzten die Täter bei ihrer konspirativen Arbeit Scheinfirmen, um die Einfuhr zu verschleiern und die Waren im Anschluss im gesamten Ruhrgebiet weiter zu verteilen. Die Tatverdächtigen sollen so Betäubungsmittel mit einem Marktwert von mehreren Millionen Euro erhalten und verteilt haben.