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Essen: Streik am Uniklinikum! Mitarbeiterin platzt der Kragen – „Jetzt reicht es uns“

Essen: Streik am Uniklinikum! Mitarbeiterin platzt der Kragen – „Jetzt reicht es uns“

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Essen: Streik am Uniklinikum! Mitarbeiterin platzt der Kragen – „Jetzt reicht es uns“

Essen: Streik am Uniklinikum! Mitarbeiterin platzt der Kragen – „Jetzt reicht es uns“

Essen vs. Bochum - Der ultimative Städtevergleich

Essen und Bochum bilden das Herz des Reviers. Doch welche der beiden Ruhpott-Metropolen ist eigentlich die Coolere? Wir haben die Highlights der Städte für dich zusammengetragen. Jetzt musst du entscheiden.

Essen. 

An der Uniklinik Essen erhitzen sich die Gemüter!

Die Mitarbeiter streiken -– und das schon seit zwei Monaten! Sie fordern einen Tarifvertrag „Entlastung“, sind mit den Arbeitsbedingungen in Essen völlig unzufrieden. Versprechen aus der Politik seien gar nicht oder maximal halbherzig umgesetzt worden, die Überstunden würden sich häufen, auch offene Stellen würden nicht besetzt.

Eine Einigung zwischen den sechs Unikliniken in NRW, darunter die in Essen, und der Gewerkschaft Verdi scheint noch in weiter Ferne. Eine langjährige Fachkrankenschwester für Anästhesie hat die Nase voll, sieht sich und ihre Mitstreiter in völlig falschem Licht dargestellt.

Essen: Uniklinik streikt! Mitarbeiterin platzt der Kragen

Barbara Immendorf (61) arbeitet seit über 40 Jahren in der Uniklinik Essen, kennt die Zustände dort in- und auswendig. Sie hält es für unfair, dass der öffentliche Druck auf die Streikenden so groß ist, sagt sie zu DER WESTEN: „Es ist nicht in Ordnung, dass wir zu Buhmännern gemacht werden. Wir haben schon 100 Tage vor Streikbeginn der NRW-Landesregierung ein Ultimatum gestellt, nichts ist passiert. Seit über zwei Monaten wird gestreikt und es gibt immer noch kein Ergebnis. Es ist fünf nach 12, wir haben zu wenig Mitarbeiter und zu schlechte Arbeitsbedingungen.“

Dass reihenweise Operationen ausfallen würden, weil Klinik-Mitarbeiter streiken, entspreche auch nicht ganz der Wahrheit, so die 61-Jährige weiter: „Jeden Tag wird geschaut und entschieden, welche wichtigen Operationen durchgeführt werden. Alle Notfälle werden behandelt. Mitarbeiter, die eigentlich streiken wollen, kehren an ihren Arbeitsplatz zurück. Es werden über die Notdienstvereinbarung hinaus Operationssäle geöffnet. Das wird jeden Morgen aktuell entschieden.“

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Das ist die Stadt Essen:

  • geht auf das vor 850 gegründete Frauenstift Essen zurück
  • 582.760 Einwohner, neun Stadtbezirke und 50 Stadtteile, viertgrößte Stadt in NRW
  • seit 1958 Sitz des neugegründeten Bistums Essen
  • Wahrzeichen unter anderen: Zeche Zollverein, Villa Hügel, Grugapark Essen
  • war 2010 Kulturhauptstadt Europas und 2017 Grüne Hauptstadt Europas
  • Oberbürgermeister ist Thomas Kufen (CDU)

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Essen: Anästhesistin wütend! „Probleme werden einfach ausgesessen“

Und weiter: „Seit Jahren sind die Probleme in der Pflege doch bekannt, man hat es einfach ausgesessen. Man muss doch verstehen, dass Leute, die heute in diesem Beruf anfangen, sich nicht mehr so schlecht behandeln lassen wollen wie früher.“ Besonders enttäuschend aus ihrer Sicht: die festgefahrenen Verhandlungen.

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Barbara Immendorf zu DER WESTEN: „Ich bin sauer, weil sich nichts bewegt. Wir haben einen Mangel in der Pflege. In vielen Bereichen sind die Bedingungen nicht in Ordnung bei uns. Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Wir wollen einen Tarifvertrag. Ich bin in einigen Jahren sowieso in Rente, aber es geht auch um die vielen jungen Menschen, die jetzt schon am Limit sind. Wir dürfen sie nicht verlieren.“

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Sie sei niemand, der jeden Tag streiken würde, „aber das ist der einzig gangbare Weg“.