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Essen: Vorschlag zum „Rü“-Problem – Autofahrern wird er nicht gefallen

Essens Bürgermeister Kufen hat einen Vorschlag zur Lösung des Rü-Problems unterbreitet. Der dürfte Autofahrern missfallen.

Rüttenscheider Straße Essen
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Die Rüttenscheider Straße in Essen – oder auch kurz „Rü“ genannt – sorgt bei Anwohnern, Geschäftsinhabern und Passanten immer wieder für Aufruhr. Grund hierfür sind die Autofahrer, die teils über die Straße pesen, als wäre es eine Autobahn. Deshalb wurde hier vor wenigen Jahren eine entscheidende Maßnahme verwirklicht.

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Kurzum wurde die „Rü“ zur Fahrradstraße. Das Problem der teils rücksichtslos rasenden Autofahrer war damit allerdings noch längst nicht gebannt. Nun hat Essens Bürgermeister Thomas Kufen gegenüber der Ratsfraktion aus CDU und dem Bündnis 90 Die Grünen einen Vorschlag vorgestellt. Dieser soll für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer sorgen – bedeutet aber auch eine deutliche Einschränkung für Autofahrer.

Essen: Das ist der Plan für die „Rü“

Die Pläne, die innerhalb des kommenden halben Jahres noch ausgefeilt werden, sehen einen Fortbestand der Fahrradstraße vor. Gleichzeitig soll der Autoverkehr umgelenkt werden. Wer aus Richtung Bredeney kommt, soll in Zukunft schon an der Manfredstraße in Richtung Alfredstraße abbiegen. Autos aus dem Norden müssen an der Kreuzung Huysenalle und der Friedrich- sowie Hohenzollernstraße ebenfalls abbiegen.


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Zwischen der Martinstraße und dem Rüttenscheider Stern soll eine sogenannte „unechte Einbahnstraße“ gen Norden eingerichtet werden. Der Unterschied zu einer „richtigen“ Einbahnstraße ist der, dass trotz Einfahrverbot von einer Seite auf der Straße selbst in beide Richtungen gefahren werden darf. Zudem soll der Bereich zwischen dem Rüttenscheider Stern und der Bertoldstraße abends und nachts komplett für den Autoverkehr gesperrt werden. Damit will Bürgermeister Kufen etwas gegen die Poser-Szene unternehmen.

CDU und Grüne einverstanden

Dieser Vorschlag wurde am Donnerstag (12. Oktober) dem Ausschuss für Verkehr und Mobilität vorgelegt und Anfang November soll darüber beratschlagt werden. Am 29. November steht die Entscheidung im Rat an. Sowohl die CDU als auch Die Grünen scheinen den Plänen nicht abgeneigt gegenüberzustehen.


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„Die Stadtverwaltung hat einen verantwortungsvollen Weg aufgezeigt, wie sich der vielseits geschätzte Mix aus Einzelhandel, Gastronomie und hoher Aufenthaltsqualität mit den Vorgaben einer Fahrradstraße in Einklang bringen lassen könnte“, lobt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Fabian Schrumpf. Vor allem die Erreichbarkeit der Geschäfte auf der „Rü“ mit dem Auto und die Parkmöglichkeiten könnten dadurch weiterhin gewährt werden, bei gleichzeitig wachsender Verkehrssicherheit.

Auch die Grüne begrüßt diesen „ersten konsequenten Schritt“, würde jedoch eine grundsätzliche Autoverbotszone zwischen dem Rüttenscheider Stern und der Bertoldstraße bevorzugen. Das würde „die Attraktivität und Aufenthaltsqualität steigern und wäre damit ein beispielgebendes Zeichen, wie in Essen die Mobilitätswende gelingen und gleichzeitig eine Einkaufsstraße der Zukunft gestaltet werden kann“, argumentiert Stephan Neumann, Co-Vorsitzender der Grünen-Fraktion.