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Essen: Missbrauchsvorwürfe – OB Kufen will Straße umbenennen

In Essen soll laut Oberbürgermeister Kufen eine Straße umbenannt werden. Grund dafür sind Missbrauchsvorwürfe gegen einen Kardinal.

In Essen soll eine Straße umbenannt werden, weil es Missbrauchsvorwürfe gegen einen Kardinal gibt.
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Katholische Kirche: Zahl der Austritte erreicht Rekordwert

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die Zahl der Austritte stieg damit auf einen neuen Rekordwert an, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Im bisherigen Rekordjahr 2021 hatte der Wert noch bei 359.338 gelegen.

In Essen wird sich in der Innenstadt wohl bald etwas verändern, was seit den 1990er Jahren Bestand hatte. Der Grund dafür sind schwere Missbrauchsvorwürfe gegen einen Geistlichen.

Daher hat sich der Oberbürgermeister Thomas Kufen jetzt dazu entschlossen, eine Straße in Essen umzubenennen.

Essen: Schwere Vorwürfe

Die Vorwürfe wiegen schwer. Wie die WAZ berichtet, soll der 1991 verstorbene Kardinal Franz Hengsbach, der Mitbegründer des Ruhrbistums in einen schweren Skandal verwickelt sein. Hengsbach soll junge Frauen sexuell missbraucht haben. Und das bereits vor Jahrzehnten. Die im Raum stehenden Vorwürfe haben jetzt dafür gesorgt, dass eine Diskussion darüber entfacht wurde, ob eine Straße in der Innenstadt umbenannt werden soll.

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Inhalt der Diskussion ist, ob der Platz in der Essener Innenstadt zwischen Primark und Peek & Cloppenburg weiter „Kardinal-Hengsbach-Platz“ heißen darf. Zu diesem Thema hat sich am Mittwoch (20. September) Oberbürgermeister Thomas Kufen klar geäußert und entschieden, dass der Platz jetzt umbenannt werden soll. Aber dabei soll es nicht bleiben.

Essen: Das sind die Konsequenzen

Es gehe auch darum, ob die Hengsbach-Statue weiter stehen bleiben soll und ob Kardinal Hengsbach der „Ehrenring der Stadt Essen“ entzogen werden soll. Losgelöst wurde die Diskussion laut Informationen der WAZ, nachdem bekannt geworden ist, dass dem Gründungsbischof des Bistums Essens in mindestens zwei Fällen vorgeworfen wird, junge Frauen sexuell missbraucht zu haben.

Dass der Oberbürgermeister Thomas Kufen die Anschuldigungen sehr ernst nimmt, bewies er am Mittwoch (20. September) mit klaren Worten im Haupt- und Finanzausschuss. Dort hieß es, dass Kufen die Anschuldigungen gegen Hengsbach sehr ernst nehme und dass er dafür seit längerem mit dem Bischof und Domkapitel in engem Austausch steht.


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„Vor dem Hintergrund der Missbrauchs-Vorwürfe gegen Kardinal Hengsbach kann der Platzname so nicht aufrechterhalten werden“, stellt der Oberbürgermeister deutlich klar. „Unausweichlich“, sei die Umbenennung und „ich glaube, das trifft auch die Position einer Mehrheit des Rates“, so Kufen. Wie der zukünftige Namen der Straßen lauten soll, will die Stadtverwaltung noch im Laufe dieses Jahres präsentieren.