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Essen: Hausdurchsuchungen bei JVA-Beamten – die Vorwürfe haben es in sich

JVA-Beamte aus Essen stehen unter schwerem Verdacht. Nach verdeckten Ermittlungen schlug die Polizei am Donnerstag zu.

Essen
© Martin Horn/Funke Foto Services

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Schwere Vorwürfe gegen insgesamt sieben Justizvollzugsbeamte der JVA Essen. Nach rund einem Jahr verdeckter Ermittlungen schlug eine von Polizei und Staatsanwaltschaft Essen Ermittlungskommission (EK Schweden) am Donnerstagmorgen (9. Februar) zu.

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Die Ermittler durchsuchten die Wohnungen und Arbeitsplätze der JVA-Beamten (Alter zwischen 30 und 46 Jahre). Dabei wurden unter anderem Mobiltelefone und Datenträger sichergestellt. Außerdem stießen die Ermittler auf scharfe Munition, verschreibungspflichtige Medikamente, Utensilien zum Betäubungsmittelkonsum und eine vierstelligen Summe Bargeld.

Essen: JVA-Beamte unter schwerem Verdacht

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Essen werden die Beamten verdächtigt, Betäubungsmittel und Mobiltelefone in die JVA geschmuggelt zu haben und sie mutmaßlich unter den Häftlingen vertickt zu haben. Details, wie der Verdacht auf die Beamten fiel, wollte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage von DER WESTEN nicht nennen.

„Die Ermittlungen liefen aber schon eine ganze Weile in verdecktem Stadium“, so die Sprecherin und spricht von rund einem Jahr. Die Behörden gehen davon aus, dass die weiteren Ermittlungen sich noch eine längere Zeit hinziehen werden. Neben den sieben Beamten geriet noch ein weiterer ehemaliger JVA-Beamter und ein weiterer Beschuldigter in den Fokus der Ermittlungen.

Konsequenzen für JVA-Beamte aus Essen

Die Leitung der JVA Essen zog unmittelbar Konsequenzen aus der Affäre. Alle sieben Bedienstete wurden am Donnerstag vorläufig vom Dienst suspendiert. Sie müssen sich nun auch intern auf ein Disziplinarverfahren einstellen. Die Staatsanwaltschaft stellt allerdings klar: „Für die Beschuldigten gilt bis zur abschließenden Klärung der Vorwürfe die Unschuldsvermutung.“


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Die Beschuldigten müssen sich nun auf ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Bestechlichkeit einstellen.