Zehn, neun, acht, sieben, sechs … am 28. Juni stehen zahlreiche Frauen bereit, sie stampfen ungeduldig mit den Beinen, lachen, albern – ein breites Grinsen zieht sich über viele Gesichter. Kein Wunder, denn gleich fällt der Startschuss für den „Muddy Angel Run“ in Duisburg.
Mit klopfendem Herzen und einer ordentlichen Portion Nervosität im Bauch stehe ich in der dritten Reihe – bereit, aber irgendwie auch nicht. Und dann ist es so weit: Das Startsignal ertönt. Es geht los! Doch kaum sind zwei Minuten vergangen, passiert das Undenkbare …
15 Hindernisse, 5 Kilometer – der „Muddy Angel Run“ in Duisburg
Fünfzehn Hindernisse liegen in Duisburg vor mir. Fünf Kilometer. Und das Ganze bei über 20 Grad. Kein Spaziergang – vor allem nicht für mich, die man eher selten beim Joggen sieht. Doch schnell waren meine Bedenken bei Seite gewischt, denn der Elan und die Freude der andern „Angels“ steckten mich an.
Ganz automatisch lasse ich meine Zweifel hinter mir, laufe los – und bleibe abrupt stehen, als ich das sehe. Die erste Hürde: eine riesige Mulde – voll mit eiskaltem Wasser. Ich zögere kurz, dann hebe ich entschlossen die Beine und – geschafft! Ich bin drin im Abenteuer.
++ Duisburg: Bade-Hammer im Innenhafen! Anwohner reagieren eindeutig ++
Weiter geht’s über den Reifenteppich – mit mehr oder weniger sicheren Schritten, aber ich meistere auch das. Die Krabbelstrecke? Kein Problem! Dank der anderen Teilnehmerinnen, die das Netz für uns hochhalten und dabei lachen, anfeuern und helfen.
Und dann: die Pool Party. Ich sehe sie schon von weitem. Riesige, quietschbunte Bälle und ein tiefes Wasserbecken. Tiefer, als ich dachte. Ehe ich mich’s versehe – platsch! – bin ich komplett durchnässt. Mit triefenden Klamotten geht’s weiter – auf zur nächsten Etappe: die Abenteuerbahn.

Überwindung und Kälte: Hindernisse kosten Mut
Jetzt wird’s richtig matschig. Ich zögere, atme tief durch – und tauche tatsächlich ab. Im Matsch. Ganz ehrlich? Das kostet Überwindung. Man sieht nichts, es ist eiskalt, und trotzdem: ich tue es. Weil hinter mir schon die Nächsten warten. Weil alle rufen und anfeuern. Und als ich auftauche, grinse ich.

So viel Spaß – und doch: Die Strecken zwischen den Hindernissen ziehen sich. Für meinen Geschmack etwas zu lang. Aber immerhin gibt’s immer wieder Verpflegung, Wasser, Bananen.
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Mit schlammverschmierten Beinen und zerzausten Haaren laufe ich schließlich durchs Ziel. Eins ist klar: 2026 bin ich wieder dabei – diesmal mit Glitzer. Und einem passenden Tutu.