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Duisburg: Schock an Schulen in Marxloh – diese Zahlen lassen Eltern schlucken

Haben Schüler in Duisburg überall die gleichen Bildungschancen? Neue Zahlen zeichnen jetzt ein düsteres Bild.

© Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Das ist die Stadt Duisburg

Das sind die Sehenswürdigkeiten und einige wichtige Fakten über Duisburg.

Bei der letzten PISA-Studie im Jahr 2022 haben deutsche Schüler so schlecht abgeschlossen wie noch nie (Platz 25). NRW hinkt selbst im bundesweiten Durchschnitt hinterher. Beim INSM-Bildungsmonitor 2023 landete das bevölkerungsreichste Bundesland erneut nur auf Rang 13. Die Bildungsarmut machen Experten unter anderem daran fest, wie viele Kinder die Lehrkräfte gleichzeitig unterrichten müssen.

So hat NRW bundesweit mit durchschnittlich 23,5 Schülern pro Klasse mehr als jedes anderes Bundesland (Bundesdurchschnitt bei 20,9). Bei genauerer Betrachtung fallen allerdings extreme Unterschiede auf, wie jetzt Zahlen aus Duisburg zeigen.

Duisburg: Schock-Zahlen aus Marxloh

Die Zahlen gehen zurück auf sogenannte Kleine Anfragen, die die NRW-FDP bei der Landesregierung eingebracht hat. Die Partei wollte wissen, wie groß die Klassengrößen an Grundschulen in NRW sind. Als die Daten vorlagen, schlug die FDP Alarm und veröffentlichte bei Instagram eine Grafik. Sie zeigt, wie ungleich die Klassengrößen – abhängig vom Wohnort – sind. Die Partei verweist auf den Duisburger Süden, wo durchschnittlich 18 Schüler gemeinsam in eine Klasse gehen. Im Vergleich dazu: Brennpunkt-Stadtteil Marxloh, wo 27 Schüler eine Klasse bilden.

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Die Zahlen zeigen nicht nur, dass zu große Klassen in Duisburg und anderen Städten ungleich verteilt sind, sondern auch den Lehrkräfte-Mangel. „Wir sehen dringenden Handlungsbedarf“, schlägt die FDP Alarm. Die Partei sieht einen direkten Zusammenhang zwischen Klassengrößen, Lehrermangel und den Bildungschancen von Kindern.

So reagiert das NRW-Bildungsministerium

Ein Sprecher des NRW-Bildungsministeriums ordnete auf Nachfrage von DER WESTEN ein, dass sich die Klassengrößen in Duisburg innerhalb der Verordnung für Eingangsklassen festgelegten Bandbreite von 15 bis 29 Schülern bewege. Zur Erklärung der Grafik: Die FDP hat versucht, möglichst große Gegensätze zu finden und dazu zwei Schulen aus Bezirken herausgesucht.

Warum die Zahlen sich teilweise so erheblich voneinander unterscheiden, hänge tatsächlich mit dem jeweiligen Wohnort zusammen. Denn gerade bei Grundschulen sei die Bestrebung groß, den Weg vom Wohnort zur Schule möglichst klein zu halten. „Grundschulen in weniger dicht besiedelten Gebieten haben deshalb entsprechend kleinere Klassen.“


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„Aus Sicht der Landesregierung ist es grundsätzlich weniger sinnvoll, ganze Kreise, Städte oder Stadtteile miteinander zu vergleichen, als vielmehr jede einzelne Schule in den Blick zu nehmen“, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, der auf den sogenannten Schulsozialindex verweist. Die Ergebnisse sollen die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft abbilden. Ziel sei es, anhand der Daten genau die Schulen mit neuen Ressourcen zu unterstützen, die besonders belastet sind. Und das schließt wohl einen Mehrbedarf an Lehrkräften in sozial eher schwach aufgestellten Stadtteilen wie Marxloh ein.