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Duisburg: Traditionsveranstaltung findet nach Corona endlich wieder statt – für SIE ist es besonders wichtig

Duisburg: Traditionsveranstaltung findet nach Corona endlich wieder statt – für SIE ist es besonders wichtig

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Duisburg: Traditionsveranstaltung findet nach Corona endlich wieder statt – für SIE ist es besonders wichtig

Duisburg: Traditionsveranstaltung findet nach Corona endlich wieder statt – für SIE ist es besonders wichtig

Warum heißt Duisburgs Stadtteil Marxloh eigentlich Marxloh?

In Duisburg haben sie eine lange Tradition: die Marxloher Theatertage. Dieses Jahr vom 31. Mai bis 2. Juni ist es bereits die 28. Ausgabe. Eigentlich wäre es sogar die 30. und damit ein besonderer Grund zum Feiern gewesen, doch wieder einmal hat Corona dazwischen gefunkt.

Nichtsdestotrotz haben sich in Duisburg am Internationalen Jugend- und Kulturzentrum „Kiebitz“ in der Marienstraße zur Eröffnung am Dienstag etliche Kinder, Jugendliche und Familien eingefunden. Auf dem Programm stehen u.a. eine Kunstausstellung sowie gleich zwei Aufführungen der „Kiebitz inklusiven Theatergruppe“ (KiT).

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Für Letztere ist es ein besonderer Tag, denn nach zwei Jahren Corona-Zwangspause können sie nun endlich ihre langerprobten Stücke präsentieren. Kiebitz-Leiterin Müjgan Bayur und die Mutter einer Schauspielenden erzählen, wie wichtig nicht nur dieses Festival, sondern auch das Projekt an sich für die Kinder im Norden von Duisburg ist.

Duisburg: 28. Marxloher Theatertage bescheren erstmals seit Corona ein „volles Haus“

In Zusammenarbeit mit dem städtischen Kinder- und Jugendzentrum RIZ-Regionalzentrum Nord und mit der Unterstützung mehrerer Förderer, darunter das Jugendamt und ThyssenKrupp Steel, sind die Marxloher Theatertage eine nicht mehr wegzudenkende Instanz im Duisburger Norden. Und auch nach zwei Jahren Corona gibt es ein „volles Haus“, wie es die Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn in ihrer Eröffnungsrede ausdrückt.

Duisburg: Zum Schluss der Vorführung verbeugen sich die Clowns vor ihrem Publikum.
Duisburg: Zum Schluss der Vorführung verbeugen sich die Clowns vor ihrem Publikum.
Foto: Marie Bonnet

Sie freut sich, wie auch die Organisatorinnen und Redner vor ihr, gleich der Theatergruppe bei der Aufführung von „Schule mit Clowns“ zusehen zu können. Kinder im Alter zwischen sechs und sechzig mit und ohne körperlichem oder geistigem Handicap demonstrieren, wie sie sich einen Tag in der Clownschule vorstellen. Dazu gehört offenbar, dem Lehrer auf der Nase herumzutanzen. Und nachdem der sich mit einem „so kann ich nicht arbeiten“ aus dem Staub macht, wird ganz spontan der Unterricht selbst in die Hand genommen.

Duisburg: Festivaleröffnung – inklusive Theatergruppe gibt Debüt

Die Schauspielenden stellen ihre Kreativität unter Beweis, vor allem dann, als etwas Unvorhergesehenes geschieht. Ein Junge bekommt auf der Bühne plötzlich Angst, weil ihn so viele Zuschauer beobachten und fängt an zu weinen. Doch eine andere Darstellende kann ihn kurzerhand beruhigen, indem sie ihm zeigt, dass dort im Publikum auch alles nur Menschen sind. Die Clowns winken und die Zuschauenden winken zurück und zaubern dem Jungen damit ein Lächeln aufs Gesicht. Dann geht es weiter.


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Als alle Clownsschüler ihre Prüfung bestanden haben, bekommen alle Teilnehmenden eine Rose überreicht. Die Aufregung ist wie fortgespült und die Schauspielenden sind „erleichtert“ und fühlen sich „gut“, wie sie auf Nachfrage ins Mikrofon sagen. Darunter sind die gerade einmal sechs Jahre alte Eli und die 30-jährige Franka.

Duisburg: Mutter begeistert von Theatergruppe – „Hat sich ganz schön gemacht“

„Die hat sich ganz schön gemacht“, freut sich Frankas Mutter nach der Show. Bei einem Kaffee im Innenhof holt sie kurz Luft, bevor ihre Tochter gleich zum nächsten Auftritt gerufen wird. Ihr und den anderen hätte die Theatergruppe sehr viel gebracht. „Es ist nicht einfach für sie, Freunde zu finden.“ In der Gruppe sei das jedoch anders. Hier ist sie schon seit 15 Jahren dabei, quasi Gründungsmitglied, wie Frau Bayur scherzt.

Duisburg: Müjgan Bayur vom Kiebitz (dritte von rechts) und Hatice Teymur vom RiZ (links) haben auch dieses Jahr erneut das Festival in Marxloh auf die Beine gestellt. Zwischen ihnen die Schauspielenden von KiT mitsamt Choreograf und Theaterpädagogen.
Duisburg: Müjgan Bayur vom Kiebitz (dritte von rechts) und Hatice Teymur vom RiZ (links) haben auch dieses Jahr erneut das Festival in Marxloh auf die Beine gestellt. Zwischen ihnen die Schauspielenden von KiT mitsamt Choreograf und Theaterpädagogen.
Foto: Marie Bonnet

Frankas Mutter erinnert sich an ein Mädchen, dass vor Jahren zu der Theatergruppe gestoßen ist. „Mit ihrer Mutter hat sie ganz normal gesprochen, aber vor anderen blieb sie stumm. Am Anfang hat sie sich immer unter ihrem Stuhl versteckt.“ Nach zwei Jahren sei sie dann richtig aufgeblüht und plapperte wie ein Wasserfall.

Duisburg: Festivalauftakt mit vollem Erfolg – „Sind doch mehr geworden“

Corona sei wirklich „heftig“ für die Schauspieler gewesen, meint Frau Bayur. Darum sei diese Auftrittsmöglichkeit umso wichtiger für sie. Über vier Monate haben die 30 Mitglieder in zwei unterschiedlichen Gruppen jeweils zwei Mal pro Woche geprobt. Auch wenn es sich dabei erst um eine Werkschau handelt – die Uraufführung findet im November statt – können sie sich eines großen Publikums erfreuen.


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„Aufgrund von Corona wollten wir eigentlich nur 80 Personen reinlassen, aber dann sind es doch mehr geworden.“ Frau Bayur sieht das jedoch als Erfolg und freut sich, dass die Veranstaltung nach der langen Pause wieder so viele Menschen anzieht.