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Flughafen Düsseldorf: Passagiere fühlen sich durch diesen Airline-Trick getäuscht – Experte: „Wahnsinn“

Viele Fluggäste, die von Düsseldorf verreisen, kennen den Kosten-Kniff der Fluggesellschaften. Ein Experte zeigt wenig Verständnis für diesen Trick.

© IMAGO/NurPhoto

Das sind unsere Flughäfen in NRW

Jedes Jahr starten oder landen mehrere Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen. Im Jahr 2020 wurden an deutschen Flughäfen 247,8 Millionen Passagiere befördert. Viele von ihnen auch von NRW aus. Doch welche Flughäfen gibt es in NRW? Wir zeigen sie euch.

Vor allem in den Sommerferien ist am Flughafen Düsseldorf der Teufel los. Unzählige Gäste fliegen von NRWs größten Flughafen. Doch viele Fluggäste fallen immer wieder auf einen tückischen Trick der Fluggesellschaften ein – unbekannt ist dieser Kniff jedoch schon lange nicht mehr.

Denn deutsche Airlines gehen aus Kostengründen immer häufiger Wetleasing-Verträge ein. Sie verkaufen zwar die Flüge, lassen die Gäste dann aber mit Flugzeugen billigerer Fluggesellschaften fliegen – vorzugsweise aus osteuropäischen Billiglohn-Ländern. Das ärgert die Passagiere logischerweise. Auch die Experten halten dies für falsch.

Flughafen Düsseldorf: Passagiere über Wetleasing-Trick verägert

Condor oder Eurowings gebucht, mit Fliegern aus Malta, Bulgarien und Lettland gefolgen. Für Passagiere, die von oder nach Düsseldorf fliegen, keine Seltenheit mehr. Denn renommierte deutsche Fluggesellschaften setzen immer öfter auf ausländische Airline-Partner, weil sie selbst nicht genügend Flugzeuge zur Verfügung haben. Passagiere, die bewusst eine deutsche Airline gebucht haben, fühlen sich getäuscht und sind sauer.

In der Vergangenheit wurde dieses Verleihgeschäft zwischen Fluggesellschaften genutzt, um temporäre Überkapazitäten und zeitweisen Mehrbedarf auszugleichen. Doch der Berufsverband der Pilotinnen und Piloten beobachtet die zunehmende Ausweitung von Wetleasing, wie das Anmieten von Flugzeugen inklusive Crews durch andere Gesellschaften genannt wird, als „dauerhaftes Mittel zur Kostensenkung“.

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„Das derzeit immer stärkere Aufkommen von Wetleasing ist nichts anderes als die nächste Form von Sozialdumping. Teils etablierte Airlines nutzen Subunternehmen, entziehen sich ihrer Verantwortung für umfassendes Personalmanagement und unterstützen damit sogar Konkurrenz zulasten unserer Volkswirtschaft – statt sich mit den Gewerkschaften auf zukunftsfähige individuelle Lösungen für saisonale Schwankungsabdeckungen zu verständigen“, erklärte Cockpit-Präsident Stefan Herth.

„Muss auch Deutschland anbieten“

Auch bei der „Unabhängigen Flugbegleiter-Gewerkschaft“ (Ufo) und der Piloten-Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) sorgt das Vorgehen der Airlines vermehrt für Ärger. Beide fordern das Eingreifen der zuständigen Behörden gegen das Wetleasen. Ufo spricht sogar von „Wahnsinn“ und fordert: „Wer in Deutschland fliegt, muss deutsche Standards anbieten.“


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In absehbarer Zukunft wird sich daran wohl nichts ändern. Denn die Fluggesellschaften „können den Ärger der Kunden zwar verstehen“, kommen den Bearbeitungen der Beschwerden aber nicht hinterher. Zudem sehen die Airlines laut „NRZ“ weiterhin ein gutes Geschäft im Wetleasing.