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„In Deutschland ist obdachlos sein freiwillig“ – so reagieren Facebooknutzer auf Knöllchen für Obdachlose in Dortmund

„In Deutschland ist obdachlos sein freiwillig“ – so reagieren Facebooknutzer auf Knöllchen für Obdachlose in Dortmund

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Obdachloser auf einer Parkbank am Halleschen Tor in Berlin Kreuzberg Homeless on a Park bench at Hallu0026#39;s goal in Berlin Kreuzberg Foto: imago/Rolf Kremming
  • Dortmund nimmt 20 Euro Strafe von Obdachlosen, wenn sie auf der Straße schlafen
  • 2017 gab es 407 Verstöße
  • So drastisch reagieren User auf Facebook

Dortmund. 

Nachdem die Stadt Dortmund Knöllchen in Höhe von 20 Euro an Obdachlose verteilt hat, sind viele Menschen empört. (Hier mehr Infos zum Thema).

Die Strafe wird für „Lagern, Campieren und Übernachten auf öffentlichen Plätzen“ verhängt und die Obdachlosen müssen die Strafe innerhalb von sieben Tagen überweisen. Im vergangenen Jahr gab es in Dortmund 407 Verstöße. Fraglich ist jedoch, ob die Obdachlosen, dieses Geld überhaupt aufbringen können.

Auch bei Facebook wurde über das Thema viel diskutiert.

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Klaus P. schreibt zum Beispiel „Da kann die Stadt Dortmund mal so richtig stolz drauf sein, aber mal so richtig stolz. Von Menschen die nichts haben – rein gar nichts besitzen – noch Geld zu nehmen in Form eines Bußgeldes. Menschen, die menschenunwürdig Leben noch bestrafen, wegen ihrer aussichtslosen Situation. Könnte kotzen.“

Auch wenn die Stadt die Strafen verhängt, heißt das nicht, dass die Strafe auch eingetrieben werden kann sagt Sascha H. „Ja sollen die doch Strafen verhängen… Glaube nicht, dass sie es eintreiben können, da die Obdachlosen keine Meldeadresse haben und wenn sie mit Haft drohen, haben sie es einen Tag wenigstens warm und Essen.“

Markus S. nimmt nicht die Stadt, sondern die Obdachlosen selbst in die Pflicht: „In Deutschland ist obdachlos sein freiwillig. Jeder(!) bekommt eine Wohnung. Er muss nur seinen Arsch bewegen und das Amt nerven.“

„Die Stadt braucht wieder Geld. Jahrzehnte hat es keinen gestört. So eine Frechheit. Obdachlose dürfen nicht mit ihren Tieren in eine Unterkunft“, sagt Melanie K..

Jürgen G. findet: „Lächerlich! Aber Hauptsache die Flüchtlinge bekommen Geld, Verpflegung, Unterkunft. Armes Deutschland.“(ana)