Die Hirsch-Apotheke in Dortmund-Asseln, eine Institution seit 1859, schließt Ende Juni endgültig. Apotheker Olaf Schleep, Betreiber seit 35 Jahren, sieht seinen Ruhestand als besten Schritt.

„Ich bin 62 Jahre alt und unser Mietvertrag läuft aus, das habe ich zum Anlass genommen in den Ruhestand zu gehen“, erklärt er im Gespräch mit den „Ruhr Nachrichten“. Kunden reagieren entsetzt und betonen, wie wichtig die Apotheke für sie ist.

Herausforderung für Apotheken in Dortmund

Die nahende Schließung sorgt bei vielen Kunden für Angst, besonders älteren Menschen. Olaf Schleep beruhigt jedoch: Zwei seiner Mitarbeiterinnen arbeiten künftig in der Ahorn-Apotheke. Nachwuchs für die Hirsch-Apotheke fand sich nicht, obwohl Interessenten die Option geprüft hatten. Bürokratische Hürden schrecken potenzielle Nachfolger ab.

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Schleep beschreibt die Belastung durch Bürokratie sowie geringe finanzielle Perspektiven. „Wir sprechen von einer Menge an Bürokratie, die man bei einem großen Chemie-Konzern erwartet, aber nicht bei einer Vorort-Apotheke“, schildert er. Dazu kommen Versorgungsprobleme und geringe Margen, die Selbständigkeit unattraktiv machen. „Ich kann beim besten Willen kein Argument finden, womit ich jemanden umstimmen kann.“

Apothekensterben in Dortmund und Umgebung

Selbst Apotheken, die schließen, könnten ihr Geschäft kaum auf stärkere Schultern verlagern, erklärt Schleep. Es fehlt an Personal, um zusätzliche Arbeit zu bewältigen. Der Stellenmarkt der Apothekerkammer zeigt dies ebenfalls: Auf 104 offene Stellen kommen nur 24 Bewerber. Damit bestätigt sich das Apothekensterben in Dortmund und anderen Regionen.

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„Fast jeder Apotheker aus meiner Generation schaut nun auf seinen Mietvertrag und ich glaube, kaum einer wird ihn nochmals verlängern“, sagt er nachdenklich. Dortmunds niedrige Apothekendichte spiegelt den europäischen Trend. Bis Ende Juni bleibt die Hirsch-Apotheke offen und hilft Kunden beim Wechsel zu neuen Apotheken mit den nötigen Informationsunterlagen.

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