Am Montag (19. Mai) ist es so weit. Dann eröffnet der „Volksdöner“ in Bochum. Inhaber Nuh Dogan (34) und seine Investoren haben sich zur Eröffnung etwas ganz Besonderes ausgedacht: Zwischen 12 und 18 Uhr kostet der Döner nur einen Euro (pro Person und nur so lange der Vorrat reicht) – was mit den Einnahmen passiert, kannst du hier nachlesen >>>
Auch nach dem Eröffnungstag lockt der „Volksdöner“ mit beinahe unschlagbaren Preisen. Während die Konkurrenz in der Regel zwischen sechs und acht Euro für den beliebten Imbiss nimmt, soll der neue Döner im Stadtteil Werne nur 3,99 Euro kosten. Die Kombination aus Namen und Ort der Eröffnung wirft jedoch Fragen auf.
„Volksdöner“ in Bochum – „Dürfen auch Ausländer kaufen?“
Die Preise der Konkurrenz empfindet Nuh Dogan als „unverschämt“. „Kinder können sich keinen Döner mehr leisten“, klagt der Bochumer im Gespräch mit DER WESTEN. Der Mann, der einst den teuersten Döner in NRW verkauft hat (hier mehr zum Luxus-Döner >>>), hat jetzt einen neuen Weg eingeschlagen.

In seinem neuen Laden will er einen Döner verkaufen, den sich wieder jeder leisten kann. Daraus leite sich auch der Name ab: „Für das Volk“, wie der Gastronom erklärt. Dass der Laden am Werner Hellweg genau an der Ecke zur Straße „Deutsches Reich“ eröffnet, sorgt auf dem Tiktok-Kanal des 34-Jährigen jedoch für Stirnrunzeln. „Deutsches Reich? Dürfen nur SS Mitglieder rein!?“, fragt hier etwa einer.
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Offenbar verbinden viele mit dem Deutschen Reich (1871 bis 1945) ausschließlich die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten ab 1933. Wohl auch, weil sich der „Volksempfänger“ als eines der wichtigsten Propaganda-Instrumente der NS-Zeit entpuppte. Über das kostengünstige Radio konnten die Reden Adolf Hitlers damals in die deutschen Haushalte gesendet werden. Jetzt eröffnet also der „Volksdöner“ an der Ecke „Deutsches Reich“. „Dürfen auch Ausländer hier kaufen?“, fragt deshalb ein weiterer Tiktok-User mit Augenzwinkern.
Inhaber macht klare Ansage
Nuh Dogan hat die Diskussion bei Tiktok natürlich mitbekommen. „Es haben wirklich viele gedacht, dass Rechtsradikale den Laden eröffnen, bis die mich kennengelernt haben“, so der weitgereiste Bochumer im Gespräch mit DER WESTEN. Mittlerweile sei die ganze Nachbarschaft neugierig auf den „Volksdöner“.
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Eine Verbindung mit dem Nationalsozialismus weist Nuh Dogan entschieden von sich und verweist auf Unternehmen wie die „Volksbank“. Er wolle einfach einen günstigen Döner anbieten – eben „für das Volk“. Und das ganze nicht nur in Bochum! Noch in diesem Jahr sollen weitere fünf „Volksdöner“-Filialen eröffnen. Wann und wo genau, das sei allerdings noch nicht spruchreif.