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„Er war ein kleiner Klugscheißer und hat gestunken“ – so beschreibt Zeuge Rico B. (19) Marcel Heße

„Er war ein kleiner Klugscheißer und hat gestunken“ – so beschreibt Zeuge Rico B. (19) Marcel Heße

  • Prozess gegen Marcel Heße gestartet
  • Zeuge beschrieb den 19-Jährigen
  • Auch in der Schule fiel er schon auf

Bochum. 

Seine Taten

schockten das Revier und ganz Deutschland. Doch wer ist Marcel Heße wirklich? Beim ersten Prozesstag gegen den Doppelmörder von Herne gab ein Zeuge Einblicke in die Vergangenheit von Marcel Heße.

Rico B. (19) ging gemeinsam mit Heße in die Realschule. Er beschreibt ihn als „kleinen Klugscheißer“. Heße habe viel gewusst und sei sehr klug gewesen: „Wenn er sich in der Schule gemeldet hat, dann hat er immer etwas Richtiges gesagt.“ Besonders in Englisch sei Heße ein hervorragender Schüler gewesen. „Er hat mich häufig im Unterricht korrigiert“, so Rico B.

Marcel Heße fiel als Einzelgänger auf

Doch Heße war nicht sonderlich beliebt, ein Einzelgänger: „Er hat gestunken und hatte überall Katzenhaare an seiner Kleidung“, erinnert sich Rico B. Heße habe sich außerdem nie die Zähne geputzt. Er sei aber nicht gemobbt worden: „Der wollte einfach nichts mit anderen zu tun haben.“

An der Schule sei Heße immer in Militärkleidung aufgetaucht und habe sich für Rollenspiele interessiert. Er habe oft die Schule geschwänzt um Computerspiele wie „World of Warcraft“ zu spielen.

Rico B. traf Marcel Heße kurz vor seinen schrecklichen Taten

Rico B. verlor seinen ehemaligen Mitschüler allerdings nach der neunten Klasse aus den Augen – bis zu dem Tag, an dem Heße den kleinen Jaden tötete.

Rico B. arbeitete zu dieser Zeit als Aushilfe im Edeka an der Hammerschmidtstraße in Herne. Heße tauchte dort gegen 17:50 Uhr auf, um Kohle zu kaufen. B. erkannte seinen ehemaligen Mitschüler – sprach ihn aber nicht darauf an.

Rasierte Heße sich die Glatze erst kurz vor dem Mord an Jaden?

„Ich habe mich gewundert, warum er Grillkohle kaufen wollte. Es war März und schlechtes Wetter.“ Außerdem sei der Kohlesack kaputt gewesen: „Er wollte aber trotzdem keinen neuen Sack haben.“ Im Supermarkt trug Hesse noch eine Mütze und einen langen Zopf – die markante Glatze dürfte er sich also erst unmittelbar vor seinen Taten rasiert haben.

Möglicherweise nutzte Heße die Kohle später für seinen gescheiterten Selbstmordversuch. In Sprachnachrichten schilderte er, dass er sich vor dem Mord an Jaden versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Als das nicht gelang, beging er den grausamen Mord.