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Bochum: Tafel zu drastischer Maßnahme gezwungen? Sie wäre für viele Bedürftige eine Katastrophe

Die Tafel in Bochum erwägt eine krasse Maßnahme. Denn während die Zahl der Bedürftigen steigt, gehen die Spenden massiv zurück.

Die Tafel in Bochum steht vor großen Herausforderungen, auf die eine krasse Maßnahme folgen könnte.
© IMAGO/Funke Foto Services

Tafel Essen: So läuft es nach dem Ende des Ausländerstopps

Seit Mittwoch werden Ausländer wieder an der Essener Tafen angenommen. Für die meisten Bedürftigen ist das kein Problem. Sollte es erneut zu Problemen kommen, würden sie den Aufnahmestopp aber wieder einführen.

Viele Tafel-Anlaufstellen in ganz Deutschland klagen über die gleichen Probleme. Die Zahl der Bedürftigen hat sich teilweise verdoppelt, die Lebensmittelpreise sind gestiegen und die Spendenbereitschaft ist deutlich zurückgegangen. Der Wunsch nach einem Lebensmittelrettungsgesetz, welches das Spenden von Lebensmitteln rechtssicher und einfach macht, ist groß.

Angesichts der Probleme kündigte die Tafel in Bochum nun eine mögliche Maßnahme an, die viele Bedürftigen wirklich schwer treffen könnte. Die „WAZ“ berichtete.

Tafel in Bochum mit drastischer Maßnahme

Mehr Bedürftige, aber weniger Spenden. Das ist eine Gleichung, die nicht wirklich aufgeht. Daher hat die Tafel in Bochum und Wattenscheid nun einen drastischen Schritt angekündigt. Sie erwägt, Lebensmittel nur noch alle 14 Tage auszugeben. Bisher wird einmal wöchentlich die Lebensmittelausgabe geöffnet, doch das könne sich nun ändern. „Zum Jahresbeginn 2024 müssen wir die Situation neu bewerten“, kündigt Vorsitzender Stefan Schulze gegenüber der „WAZ“ an.


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Aktuell würden rund 8000 Menschen in Bochum die Unterstützung der Tafel in Anspruch nehmen, Die Zahl der Bedürftigen sei um satte 50 Prozent angestiegen. Nicht ganz unschuldig daran ist der Ausbruch des Krieges in der Ukraine, denn circa ein Dritten der Bedürftigen seien Geflüchtete aus der Ukraine.  „Wir wurden förmlich überrannt“, sagt der Chef der „WAZ“.

Spendenbereitschaft ist massiv gesunken

Gestiegene Lebensmittelpreise, sinkende Spendenbereitschaft. Es ist einfach schwierig, an ausreichend Lebensmittel zu kommen. Außerdem seien für 2024 keine weiteren Fördergelder für die Tafel in Sich. Die 14-Tage-Ausgabe würde vielen Menschen sehr wehtun.


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Doch nicht nur in Bochum gibt es dieses Problem. Durch die verschiedenen Krisen der vergangenen Jahre ist die Situation bei den 970 Tafeln nach wie vor enorm angespannt, heißt es auf der offiziellen Website der Tafel Deutschland. „Helfen ist einfacher als gedacht. Ob die klassische Geldspende, das Sammeln von haltbaren Lebensmitteln im Unternehmen oder Verein sowie ein ehrenamtliches Engagement: Jede Hilfe zählt, unterstützt die Tafeln und sorgt für einen wichtigen Beitrag an Solidarität“, betont Andreas Steppuhn, Vorsitzender von Tafel Deutschland.

Die Entscheidung über die 14-Tage-Ausgabe in Bochum soll im Januar fallen. Mehr Informationen über die Folgen dieser Maßnahme und die Beweggründe kannst du in diesem Artikel der „WAZ“ nachlesen.