Es kocht aktuell bei mehreren Teams in der Formel 1. Doch der Machtkampf zwischen Lewis Hamilton und Charles Leclerc bei Ferrari setzt während des Miami-Wochenendes neue Maßstäbe. „Macht doch eine Teepause, während ihr darüber nachdenkt“ oder „Soll ich ihn auch noch vorbeilassen?“ Hamilton klingt in seinen Funksprüchen wie ein trotziges Kind. Doch woher kam diese Wut?
Wer ist der Schnellere? Wer darf am anderen vorbeiziehen? Diese Fragen entfachten im Ferrari-Team heftige Streitigkeiten während des Rennens in Miami – für die Öffentlichkeit bestens hörbar über die Funksprüche. Unterhaltsam, aber für Teamchef Frederic Vasseur ein echter Dorn im Auge. Daher spricht er jetzt ein klares Machtwort.
„Arbeiten alle für Ferrari!“
„In erster Linie arbeiten wir alle für Ferrari! Es ist nie leicht, Charles oder Lewis zu bitten, den anderen vorbeizulassen“, mahnte der Ferrari-Boss. Auslöser hinter alldem war die Renntaktik. Zuerst bat man Leclerc, Hamilton passieren zu lassen, damit dieser die Lücke zu Kimi Antonelli (Mercedes) schließen kann. Allerdings ohne Erfolg.
Als dann Hamilton seinen Platz wieder an Leclerc abgeben musste, kam es zu den genervten Funksprüchen, für die der Brite später keine Reue zeigt. In der Anspannung des Rennens sei so etwas völlig normal, überlegt man „was andere in der Vergangenheit so gesagt haben.“ Eine Entschuldigung, die bei Vasseur wohl kaum ziehen dürfte.
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Allerdings erklärt dieser sich selbst auch kompromissbereit: „Sie sind Champions, sie wollen gewinnen. So etwas ist nie einfach“, gab der CEO zu. So könne er auch die Frustration von Hamilton während des Rennens sehr gut nachempfinden. Ein Zustand, der sich durchs ganze Team aus Italien ziehen dürfte.
Formel 1: Ferrari meilenweit hinter eigenen Erwartungen
In der Konstrukteurswertung belegt man weiter nur den vierten Platz. Keiner der beiden Fahrer konnte in dieser Saison ein Rennen gewinnen. Das ist aktuell die bittere Realität bei Ferrari. Wie blank die Nerven liegen, zeigte das Rennen in Miami mehr als deutlich.
Nun bleibt für Ferrari-Fans nur zu hoffen, dass Fred Vasseurs Worte intern Gehör gefunden haben und alle im Rennstall am gleichen Ziel arbeiten. Chancen in dieser noch langen Formel-1-Saison werden sich noch bieten. Nur wer wird dann die Nase vorn haben? Hamilton oder Leclerc?