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Formel 1: Fahrer gehen auf die Barrikaden – „Lächerlich“

In der Formel 1 sind viele Fahrer mächtig unzufrieden. Sie haben eine klare Forderung an die Organisatoren.

Formel 1
© IMAGO/HochZwei

Formel-1-Saison 2024: Das sind alle Boliden

Die Formel-1-Teams bringen auch in der Saison 2024 neue Boliden an den Start. Wir zeigen dir alle Autos der neuen Saison.

Es ist seit einigen Jahren ein leidiges Thema in der Formel 1: die Länge der Testfahrten. Auf drei Tage sind die Wintertests inzwischen geschrumpft. Dem Großteil der Fahrer gefällt das überhaupt nicht, für sie ist das viel zu wenig Zeit.

Bislang ist die Formel 1 noch nicht eingeknickt, hält an den drei Testtagen fest. Das hindert die Fahrer aber nicht daran, ihren Unmut über die kurze Testzeit zu äußern. Vorreiter ist Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso.

Formel 1: Testfahrten zu kurz? Alonso wird deutlich

Acht Tage lang durften die Teams in der Formel 1 mal testen. Aus Kostengründen sind die Testfahrten aber inzwischen auf gerade einmal drei Tage geschrumpft. Damit bleibt jedem Team nur 24 Stunden Zeit auf der Strecke, um das neue Auto kennenzulernen. Pro Fahrer gibt’s außerdem nur zwölf Stunden Zeit im neuen Boliden. Das passt manch einem Piloten überhaupt nicht.

Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso monierte erneut: „Ich habe es schon bei der Präsentation des Autos gesagt, dass ich es schwer nachvollziehbar finde, wie es sein kann, dass wir pro Fahrer nur eineinhalb Tage Vorbereitung auf eine WM-Saison haben.“

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Die kurze Testphase sei „wie wenn man im Tennis den Schläger, die Bälle und überhaupt alles austauscht und dann die Spieler vor einem Grand-Slam-Turnier nur einen Tag damit trainieren lässt“. Er betont weiter: „Und bei uns reden wir hier von der anspruchsvollsten Sportart überhaupt, mit einem 200-Millionen-Budget pro Team und Jahr, und so weiter. Daher wirkt das schon lächerlich“, so Alonso.

Die Begründung, dass die Kosten sonst zu hoch seien, widersprach er: „Weil wir hier in fünf Tagen sowieso ins Rennwochenende gehen, haben sowieso alle ihre komplette Crew mitsamt der Mechaniker vor Ort. Ich wüsste nicht, welche Mehrkosten es wären, wenn wir mit zwei Autos testen würden.“

Russell: „Sofort ein Riesennachteil“

Unterstützung bekam er von Russell: „Vorausgesetzt, es handelt sich um einen komplett reibungslosen Test, dann sind eineinhalb Tage pro Fahrer schon das absolute Minimum. Wenn man sich aber anschaut, was beispielsweise heute Vormittag passiert ist, dann wird daraus sofort ein Riesennachteil.“

Der Mercedes-Pilot sagte weiter: „Jede Runde, die du fahren kannst, ist immens wichtig. Die Autos sind komplexer denn je und die Reifen stellen eine riesige Herausforderung dar. Insgesamt werden die Autos immer anspruchsvoller. Deshalb würde ich es schon gerne sehen, wenn wir zumindest noch einen Tag mehr zum Testen hätten, oder wir mit zwei Autos testen könnten. Eineinhalb Tage pro Fahrer, das ist meiner Meinung nach zu wenig.“

Und auch William-Pilot Alex Albon stimmte Russel und Alonso zu: „Einerseits ist es wahrscheinlich ein Versuch, das Ganze ein bisschen fairer für alle zu gestalten. Andererseits haben beispielsweise wir gar kein Testauto. Während andere Teams schon in den Wintermonaten ein bisschen fahren [bei Shakedowns an Filmtagen], war der gestrige Tag für mich der erste Tag im Formel-1-Auto seit Abu Dhabi. Und das ist dann auch wieder nicht fair. Ich finde, drei weitere Tage wären gut.“


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Ricciardo widerspricht

Nur Daniel Ricciardo sieht kein Problem bei der kurzen Testphase: „Ich finde schon, dass es ausreichend Runden sind, sofern der Test reibungslos verläuft. Ich befinde mich ja nicht mehr in meinem ersten Jahr. Ich mache das jetzt schon so lange, dass drei halbe Tage meiner Meinung nach ausreichen.“