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Schalke beendet das Experiment mit Sport-Psychologin Holst

Schalke beendet das Experiment mit Sport-Psychologin Holst

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Nicht mehr bei den Schalke-Profis: Theresa Holst. Foto: firo
  • Sport-Psychologin Theresa Holst ist nicht mehr für die Schalke-Profis zuständig
  • Die Spieler vertrauten sich ihr kaum ein
  • Sportvorstand Christian Heidel will einen kleinen Betreuer-Stab

Gelsenkirchen. 

Zweieinhalb Jahre lang gehörte sie fest zum Schalker Betreuer-Team, jetzt ist sie beinahe unbemerkt wieder verschwunden: Schalkes Profis arbeiten nicht mehr mit der Sport-Psychologin Theresa Holst zusammen. „Sie gehört derzeit nicht zum Staff der Profimannschaft“, bestätigt Manager Christian Heidel auf Anfrage der WAZ. Der Grund: Ihre Dienste als Mentaltrainerin wurden nicht so in Anspruch genommen, wie man sich das vorgestellt hatte. Schon in den vergangenen Wochen, als Schalke durch die Krise rutschte, war die 34-Jährige nicht mehr bei der Mannschaft.

Theresa Holst war im Januar 2014 zu den Schalker Profis gestoßen, sie hatte zuvor im Bereich der Knappenschmiede für Schalke gearbeitet. Vor allem unter Cheftrainer Jens Keller war sie stets präsent und stand in nahezu allen Trainingseinheiten sogar mit auf dem Platz und beobachtete das Geschehen. Die Sport-Psychologin sollte den Spielern beratend zur Seite stehen, es war ein freiwilliges Angebot des Vereins.

Schalke-Vorstand Heidel sieht keine Notwendigkeit

„Jeder entscheidet selbst, ob er das Angebot nutzt oder nicht“, hatte Max Meyer damals gesagt – doch die Spieler vertrauten sich der Psychologin kaum an. Deswegen beendete Christian Heidel bereits vor einigen Wochen die Zusammenarbeit: „Wir sahen nicht mehr die Notwendigkeit aus der Erfahrung der letzten Jahre, die uns berichtet wurde.“

Die Spieler machen die mentalen Höhen und Tiefen lieber mit sich selbst aus, als sich in die Betreuung einer Psychologin zu geben. Theresa Holst war das nicht vorzuwerfen. Heidel: „Sie kann ja nichts dafür, wenn ihr Angebot nicht genutzt wird.“ Und die Psychologin einfach nur weiter nebenbei im Stab mitlaufen zu lassen, ist nicht Heidels Ding. Er ist darauf bedacht, dass sich ein kleiner, aber effizienter Betreuerkreis um die Profimannschaft kümmert. Ex-Trainer Roberto Di Matteo hatte die Psychologin einst schon vom Trainingsplatz verbannt, aber nicht aus dem Betreuerkreis.

Gefeuert ist Theresa Holst nicht: Ihr Vertrag hat noch Gültigkeit, formal ist sie noch auf Schalke, aber nicht mehr bei der Profimannschaft. Dieses Experiment wurde nach zweieinhalb Jahren wieder beendet.