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Katar-Flitzer ist wieder auf freiem Fuß und meldet sich zu Wort

Im Spiel Portugal – Uruguay hat ein Flitzer für Aufsehen gesorgt. Nun hat er sich selbst zu Wort gemeldet.

© IMAGO / Laci Perenyi

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Beim Spiel Portugal gegen Uruguay (28. November) sorgte ein Flitzer für großes Aufsehen in den sozialen Netzwerken. Auf den Fernsehbildern war zunächst nur zu sehen, wie eine Person mit Regenbogen-Flagge über den Platz rannte und diese fallen ließ, ehe das Bild von der Weltregie in Katar gewechselt wurde.

Keine 24 Stunden später befindet sich der Katar-Flitzer nun wieder auf freiem Fuß und hat seine Aktion in den sozialen Netzwerken kommentiert.

Katar-Flitzer äußert sich zum Lauf

Mario Ferri il Falco ist der Name des Flitzers, der gestern im Spiel der Portugiesen gegen Uruguay für Aufsehen sorgte. Der Italiener zeigte nämlich nicht nur eine Regenbogenflagge, sondern trug auch noch ein blaues T-Shirt auf dessen Vorderseite „Rettet die Ukraine“, und auf der Rückseite „Respekt für die iranischen Frauen“ stand. Keinen Tag, nachdem er von den Sicherheitskräften im Stadion abgeführt worden ist, ist Ferri wieder auf freiem Fuß. Über Instagram kommentierte er die Gründe für seinen Lauf.

„Ich bin zurück“, beginnt der Italiener und ergänzt dann: „Ich werde ihn ‚Den letzten Tanz‘ nennen, meinen letzten Lauf auf einem Spielfeld. Ich wollte wichtige Botschaften senden, die ich in den letzten Monaten selbst gelebt habe.“

Katar-Flitzer nennt Gründe für Aktion

Im Nachfolgenden äußerte er sich im Detail zu den Gründen für seine Aktion und den Botschaften, die er versenden wollte. Zuerst ging er dabei auf die Botschaft an den Iran ein. Ferri hätte dort Freunde, „die leiden“ und „wo die Frauen nicht respektiert werden“. „Die Welt muss verändert werden, wir können das gemeinsam mit starken Gesten tun, die von Herzen kommen, mit Mut“, fordert der Flitzer.

Als zweites geht Ferri auf seine mitgeführte Regenbogenflagge ein. „Die FIFA hat Kapitänsbinden mit Regenbögen und Menschenrechtsflaggen auf den Tribünen verboten. Sie haben alles blockiert, aber nicht mich! Als Robin Hood 2.0 brachte ich eine Botschaft an das Volk. Wir wollen eine freie Welt, die alle Rassen und alle Ideen respektiert.“

Als letztes geht er auf seine T-Shirt-Aufschrift zum Ukraine-Krieg ein. „Rettet die Ukraine. Ich war in Kiew einen Monat als Freiwilliger im Krieg und habe gesehen, wie das Volk leidet. Wir wollen Friede in der Ukraine, in der herrlichen Ukraine.“ Zum Schluss meint Ferri dann: „Regeln zu brechen, wenn man es für einen guten Zweck tut, ist niemals ein Fehler.“

Ferri bekommt viel Zuspruch

In den Kommentaren unter seinem Beitrag bekam der Italiener viele positive Rückmeldungen zu seiner Aktion in Katar. Auf der ganzen Welt machte Ferri so auf sich aufmerksam und bekam ebenfalls aus vielen Ländern dieser Welt Lob für seinen Einsatz und seinen Mut.


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Für Ferri selbst war sein Lauf aufs Spielfeld im Lusail Iconic Stadium nicht der Erste in seinem Leben. Auf seinem Instagram-Account sind weitere Bilder von ihm auf den Feldern in diversen Stadien zu finden. So warf er beispielsweise Ex-Neapel-Stürmer Gonzalo Higuain bei seinem ersten Spiel mit Juventus gegen seinen Ex-Klub einen Neapel-Schal zu. Auch bei der WM 2014 rannte er aufs Spielfeld und machte mit seinem T-Shirt auf die Situation der Kinder in den Favelas aufmerksam.