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Dembélé: Bei dieser Ablöse käme der BVB ins Grübeln

Dembélé: Bei dieser Ablöse käme der BVB ins Grübeln

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Foto: firo

Dortmund. 

Der Mann, um den sich derzeit so vieles dreht bei Borussia Dortmund, verließ das Stadion schweigend, nachdem die Supercup-Partie gegen den FC Bayern mit 6:7 nach Elfmeterschießen (2:2, 1:1) verloren gegangen war.

Das ist nicht unbedingt ungewöhnlich, Ousmane Dembélé ist abseits des Platzes schon immer äußerst zurückhaltend. Aber an diesem Abend war der 20-Jährige wohl auch nicht eben wild darauf, die vielen Fragen zum FC Barcelona zu beantworten, die gerade um ihn kreisen.

Seit der Brasilianer Neymar vom spanischen Vizemeister für 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain gewechselt ist, gilt Dembélé als heißer Nachfolgekandidat.

Am Sonntag meldete die renommierte französische Sportzeitung L’Équipe: Barcelona und Dembélé seien sich bereits einig, nun werde mit dem BVB verhandelt.

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Nicht einmal eine lose Anfrage aus Barcelona

Wie immer schweigt man dort zu Wechselgerüchten: „Wir werden das nicht kommentieren, weil uns die ganzen Kommentare kein bisschen weiterbringen“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Nach Informationen dieser Zeitung gab es bislang allerdings nicht einmal eine lose Anfrage aus Barcelona für den Spieler, der noch bis 2021 in Dortmund unter Vertrag steht – und erst recht keine Verhandlungen.

Dass diese noch kommen, ist keinesfalls ausgeschlossen. Beim BVB ist traditionell kein Spieler unverkäuflich – wenn die Summe stimmt. „Das ist immer eine Ermessensentscheidung der Geschäftsführung“, sagt Watzke, ohne dies konkret auf den aktuellen Fall zu beziehen.

„Auf der einen Seite steht das Geld durch eine Ablösesumme. Auf der anderen Seite ist aber auch möglich, dass man mit einem Spieler X in den nächsten Jahren viel Geld verdient.“

Sollte Barca eine dreistellige Millionensumme bieten, kämen die BVB-Bosse ins Grübeln. Es wäre ein gutes Geschäft angesichts der 15 Millionen, die man vor einem Jahr für Dembélé ausgegeben hat.

Eine Torvorlage, zwei Torschussvorlagen

Sportlich allerdings wäre der Wechsel ein erheblicher Verlust, das zeigte auch der Supercup gegen die Bayern. Obwohl er nicht einmal einen besonders guten Tag hatte, steuerte Dembélé eine Torvorlage, zwei Torschussvorlagen und einen verwandelten Versuch im Elfmeterschießen bei.

Die unverändert hohen Ziele, die direkte Qualifikation für die Champions League, das Überwintern in der Königsklasse und die Wiederholung des Pokalsiegs, wären mit Dembélé deutlich leichter zu erreichen. Vor allem aber wäre sein Weggang ein erheblicher Rückschlag für die insgeheim gehegten Ambitionen, die Bayern auch im Rennen um die Meisterschaft endlich wieder einmal abzufangen.

Offiziell bleibt der Rekordmeister freilich der große Favorit. „Bayern ist und bleibt eine der drei besten Mannschaften in Europa“, so Watzke. „Das haben sie auch am Samstag in Phasen des Spiels sehr eindrucksvoll gezeigt.“

Aber eben nur in Phasen, denn die Dortmunder setzen die Ideen ihres neuen Trainers Peter Bosz inzwischen immer besser um. In der Anfangsviertelstunde ließ man die Bayern durch aggressives Anlaufen gar nicht zur Entfaltung kommen, auch über weite Strecken des zweiten Durchgangs hatte der BVB die Kontrolle.

Das 2:2 nach 90 Minuten durch Treffer von Christian Pulisic (12.) und Pierre-Emerick Aubameyang (71.) für Dortmund und Robert Lewandowski (18.) sowie Roman Bürki per Eigentor (88.)für die Bayern war ein gerechtes Zwischenergebnis.

Dass das Elfmeterschießen nach Fehlversuchen von Sebastian Rode und Marc Bartra verloren ging, ärgerte die Dortmunder zwar – insgesamt aber überwogen die positiven Stimmen.

„Wir haben nochmal einen richtigen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Nuri Sahin. „Weil die Phasen immer länger werden, in denen wir genau das spielen, was der Trainer von uns verlangt.“

BVB-Warnsignale gab es auch

Warnsignale gab es freilich auch: Neuzugang Dan-Axel Zagadou etwa war auf der linken Abwehrseite als Vertreter der vielen Verletzten schlicht überfordert. Und die Absicherung des riskanten Spielstils bleibt ausbaufähig.

„Wenn ein Spieler nur ein bisschen zu spät kommt, haben wir ein Problem“, so Abwehrchef Sokratis, der den BVB bei etwa 80 Prozent sah. „Aber wir haben ja noch zwei Wochen bis zum Bundesligastart“, sagte er. „Die werden wir auch brauchen.