Vier Wochen voller Höhen und Tiefen, voller irrer Geschichten, Gerüchten und Verhandlungen sind vorbei – das Winter-Transferfenster ist geschlossen. Am Montag (03. Februar) um 20 Uhr endete die Wechselfrist für Bundesliga-Klubs. Beim BVB war am letzten Transfer-Tag noch einmal mächtig was los.
Diant Ramaj, Daniel Svensson und Carney Chukwuemeka hat der BVB letztlich noch verpflichten können. Doch reichen diese Transfers aus, um nun den großen Angriff auf die Champions-League-Ränge starten zu können? Der Transfer-Winter von Schwarz-Gelb hat einen faden Beigeschmack – für den Klub und vor allem die Fans.
BVB: Transfer-Hattrick am Deadline-Day
Mit Ramaj, Svensson und Chukwuemeka haben die Vereinsbosse um Lars Ricken und Sebastian Kehl am letzten Transfer-Tag noch einmal richtig zugeschlagen. Lange Zeit sah es nach einem katastrophalen Transferfenster aus – doch hinten raus haben die Westfalen noch einmal Gas gegeben.
Mit Ramaj kommt ein hochtalentierter Keeper von Ajax, der sich in den kommenden sechs Monaten beim FC Kopenhagen entwickeln und sich im Sommer mit Gregor Kobel messen soll. Im Falle eines Kobel-Abgangs nach der Saison würde er wohl direkt die neue Nummer eins werden – ein smarter Vorgriff für den Sommer!
Svensson kommt vom FC Nordsjaelland aus Dänemark, war dort absoluter Stammspieler und Leistungsträger. Er wird zunächst ausgeliehen, ehe man den schwedischen Nationalspieler im Sommer per Option langfristig binden kann. Doch ist der 22-Jährige eine Soforthilfe, der direkt Druck auf Ramy Bensebaini ausüben kann? Schließlich fehlt ihm die Erfahrung, auf dem absoluten Top-Level zu spielen. Perspektivisch ein guter Deal, kurzfristig stehen zumindest kleine Fragzeichen hinter den Qualitäten des Youngsters.
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Der Königstransfer des Winters ist zweifelsohne Chukwuemeka. Der athletische Mittelfeldallrounder kommt per Leihe vom FC Chelsea – sogar mit Option zur Festverpflichtung. Anders als die anderen beiden Neuzugänge wird er dem Team von Niko Kovac wohl direkt weiterhelfen können.
Ihm fehlt ein wenig Spielpraxis, kam er in London zuletzt nicht so häufig zum Einsatz. Doch die Fähigkeiten des 21-Jährigen stehen außer Frage – mit Blick auf die Kaufoption, die bei knapp 35 Millionen Euro liegen soll und der geringen Leihgebühr (knapp eine Million Euro) ist das ein echter Transfer-Coup von Kehl und Co. Chukwuemeka hat das Zeug zum nächsten BVB-Superstar zu werden!
Malen verkauft, Cherki-Wechsel geplatzt
Die drei Transfers des BVB werden jedoch von einer ganz bitteren Transfer-Pleite überschattet: Rayan Cherki, der absolute Wunschspieler der Borussen, wechselte trotz größter Bemühungen doch nicht nach Dortmund. Letztlich hat Olympique Lyon sich quergestellt. Nach Teil eins im Sommer, wo Nuri Sahin den Transfer auf der Zielgeraden blockiert hatte, folgte im Winter also Teil zwei der Cherki-Saga. Und wieder zog Schwarz-Gelb den Kürzeren. Weil man sich offenbar zu spät konkret um einen Wechsel gekümmert hat.
So hat man für Donyell Malen zwar noch eine Menge Geld bekommen (knapp 30 Millionen Euro), einen Ersatz hat man jedoch nicht verpflichten können. Das werden sich die BVB-Bosse definitiv ankreiden lassen müssen.
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Wie ist der Transfer-Winter nun zu bewerten? Der Malen-Abgang und der Chukwuemeka-Transfer sind zweifelsohne Top-Deals, mit Ramaj und Svensson hat man perspektivisch eingekauft und den Kader auf einer Baustellenposition etwas vergrößert. Über allem schwebt jedoch der geplatzte Cherki-Wechsel. Sein Wechsel wäre ein echtes Statement an die Konkurrenz, seine Qualitäten hätten den BVB unmittelbar nach vorne gebracht. Dazu hätte dieser Transfer auch eine Menge Euphorie bei den Fans entfacht.
Letztlich hat man viele seiner Hausaufgaben spät, aber erfolgreich gemacht. Nur die beiden wichtigsten hat man versäumt: Einen Innenverteidiger für die Breite und einen Malen-Nachfolger in Person von Cherki für die Spitze zu holen.