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„Tatort“ Dortmund: Klinik macht Faktencheck via Twitter – und deckt diesen Logik-Fehler auf

„Tatort“ Dortmund: Klinik macht Faktencheck via Twitter – und deckt diesen Logik-Fehler auf

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Foto: Thomas Kost / WDR

Dortmund. 

Der „Tatort“ hat ja traditionell seit Jahren mindestens zwei Handlungsstränge: Der eine spielt sich im Fernsehen ab. Der andere bei Twitter.

Nutzer sozialer Medien regen sich im Sekundentakt über Logikfehler auf oder feiern die Sprüche der Hauptdarsteller.

Tatort Dortmund: Klinik twittert mit

Beim der aktuellen „Tatort“-Folge „Inferno“ twittert diesmal gewissermaßen ein ganzer Drehort mit. In der aktuellen Episode geht es um den Tod einer Internistin in der Dortmunder Klinik: Mit einer Plastiktüte wurde sie erstickt – und abwechselnd testen die Ermittler mit Tüte auf dem Kopf, wie sich das eigentlich anfühlt, so ganz ohne Luft. Das ist die Ausgangslage dieser überaus düsteren Folge.

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Das Klinikum Dortmund versammelte sich zum Rudelgucken – und twitterte live mit. Das Ergebnis ist durchaus amüsant zu lesen – auch weil die Experten so manchen Logikpatzer des „Tatorts“ aufdecken.

Etwa den hier: „Eben gab es bei dieser Szene Gelächter“, schreiben die Klinik-Zuschauer. Gemeint ist eine Szene, in der Hauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) durch Klinikflure fast in einen OP-Saal läuft. „Einmal, weil es nicht geht, in Strassenklamotten so weit zu kommen. Und dann: Als Vorbereitung zum Tatort Dortmund erklärten wir hier eben, wie sehr die Filmleute solche Fenster in unseren Türen liebten („Diese Perspektivenvielfalt“)“

Team drehte neun Tage am Tatort

Insgesamt neun Tage lang hat der WDR den Dortmund-Tatort am Klinikum gedreht, erfahren wir nebenbei. Die Außenfassade, die der Film dann aber in einer Szene zeigt, ist mitnichten die echte Dortmunder Klinik, wie wir ebenfalls erfahren.

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Rührend: Patient Wilfried war Komparse bei der Folge „Inferno“, wie die Mitarbeiter bei Twitter schreiben. „Er war zur Drehzeit (April 2018) Patient im Klinikum Dortmund und bekam Komparsen-Rolle. Da nicht sicher war, ob er Erstausstrahlung heute noch erleben wird, kam Regisseur mit Faber-Botschaft & Film zur Vorabpremiere“.

Das klingt dramatisch. Wie geht es Wilfried?, fragen wir uns, während wir immer mehr bei Twitter mitlesen, als den Krimi zu verfolgen.

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Dann die Auflösung: Wilfried, seines Zeichens großer BVB-Fan, hat die Folge gemeinsam mit den Klinik-Mitarbeitern geschaut. Der nächste Tweet verrät es uns.

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Das Ermittlerteam um Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) bekommt es derweil im Fernsehen mit völlig überlasteten Ärzten und Pflegern zu tun; und Nora Dalay (Aylin Tezel) hat eine Panikattacke – kein Wunder, immerhin hatte sie sich eine Plastiktüte auf den Kopf gestülpt und drohte zu ersticken. Warum zum Teufel steckt hier ständig jemand seinen Kopf in eine Plastiktüte? Wir merken, dass wir der Handlung nicht richtig folgen – lieber nochmal nachlesen, was das Klinikum so zu sagen hat.

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Das Team hat was Lustiges entdeckt: „Ein Internist, der plötzlich operiert (macht der sonst eher selten)“. Nun – hoffentlich.

So, der Tatort ist vorbei. Wir hatten Spaß – auch dank der Klinik. Ein Satz, den man so wohl nur selten schreibt.