Köln.
Die Proteste gegen die Spritpreise gehen immer noch weiter – auch mit Konsequenzen für Demonstranten.
Weil die Spritpreise weiter ansteigen, hatten nun Lkw-Fahrer ihrem Ärger Luft gemacht – und zwar mit einer Autobahn-Blockade in NRW.
Doch der Plan ging nicht auf, einerseits wegen des Eingreifens der Polizei und andereseit wegen vorher nicht vermuteter Folgen. Vereinzelt kam es zu Vorfällen, die von der Polizei scharf kritisiert wurden.
Spritpreise weiter auf Anstiegskurs – Lkw-Fahrern greifen jetzt DAZU
Die Spritpreise explodieren. Der Blick auf die Anzeige an Tankstellen tut in diesen Tagen allen Autofahrern weh. Wer kann, steigt auf alternative Verkehrsmittel um. Wer beruflich aber hinterm Steuer sitzt, kann den Preissteigerungen nicht entkommen.
Zahlreichen Lkw-Fahrern reicht’s. Um ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen, hatten sie eine Autobahn-Blockade geplant. Die Idee: Etwa 30 Kraftfahrer wollten auf dem vielbefahrenen Kölner Autobahnkreuz Heumar den Verkehr stören. Doch daraus wurde in der Form nichts.
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Spritpreise in Deutschland:
- Erhebliche Anteile an der Zusammensetzung des Spritpreises haben die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer (Mineralölsteuer) sowie der neue CO2-Preis
- der macht bei Superbenzin etwa 6,6 Cent je Liter aus, bei Diesel etwa 7,9 Cent
- Das bisher teuerste Tankjahr war laut ADAC 2012. Damals schlug E10 im Durchschnitt des Monats September mit 1,671 Euro je Liter zu Buche, Diesel mit 1,524 Euro
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Polizei schiebt Spritpreis-Demo auf Autobahn den Riegel vor
Denn Versammlungen auf Autobahnen sind schlichtweg verboten. Darauf wies die Polizei hin. Einige wenige interessierte das aber offenbar nicht. Drei Lkw bremsten den Verkehr auf der A2 bei Dortmund zeitweise aus.
Erst brachten sie ihn zum Stillstand, fünf Minuten später setzten die Lkw-Fahrer die Fahrt dann im Schritttempo fort. Wie die Polizei berichtet, kam es zu erheblichem Rückstau. Aber nicht nur das. Dadurch kam es direkt zu drei Unfällen. Gesamtschaden: 16.000 Euro.
Spritpreise-Demo auf A2 in NRW: Polizei tobt – „Lebensgefährlich“
In dem Fall der drei Lkw-Fahrer von der A2 bei Dortmund spricht die Polizei von Nötigung.
„So sehr man auch die Hintergründe der Aktion verstehen kann, Verkehr auf einer Autobahn abzubremsen, ist schlichtweg lebensgefährlich!“, so die Polizei am Donnerstagmorgen.
Einen konnten die Beamten im Nachgang direkt anhalten. Sie beschlagnahmten den Führerschein des 57-Jährigen. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Schon im Vorfeld hatten die Beamten mit Konsequenzen gedroht: „Teilnehmern dieser Aktion drohen Ordnungswidrigkeiten oder Strafanzeigen. So genannte ‚Autokorsos‘ auf Autobahnen werden aufgelöst“, hieß es.
Spritpreis-Demo führt Lkw-Fahrer durch Köln
Auch auf der A1 bei Hagen konnten die Beamten fünf Lkw einer Firma anhalten. Die Beamten müssen noch ermitteln, ob die Fahrer Teil der Protestaktion waren.
Immerhin: Die Gefährderansprache habe Initiator Gerd Fischer dazu bewegt, die geplante Autobahn-Blockade bei Köln nicht durchzuziehen. Stattdessen fuhren zwölf Lkw-Fahrer durch Köln, um zu demonstrieren.
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Die Polizei begleitete den Demonstrationszug mit Motorrädern und Autos. Verkehrsbeeinträchtigungen der umliegenden Autobahnen und im Stadtgebiet habe es in diesem Zusammenhang nicht gegeben, teilte die Polizei nach Abschluss der Aktion bei Twitter mit. (dpa)