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Ruhrgebiet: Eigene Frau und Kinder (5 und 7) getötet – Angeklagter bricht sein Schweigen

Ein Mann steht im Verdacht, seine ganze Familie im Ruhrgebiet ausgelöscht zu haben. Jetzt hat der Angeklagte sein Schweigen gebrochen.

© Gruber/7aktuell.de/dpa

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Dieser Fall hat die Menschen im gesamten Ruhrgebiet aus der Fassung gebracht. Mitte Mai dieses Jahres erhielt die Polizei einen besorgniserregenden Anruf. Eine Frau meldete, dass sie ihre Freundin (37) aus Herten seit längerer Zeit telefonisch nicht erreichen konnte.

Daraufhin rückten Rettungskräfte zur Wohnung der 37-Jährigen aus. Weil niemand die Tür öffnete, verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zur Wohnung im Ruhrgebiet. Sie sollten zu spät kommen. Die Frau war bereits tot – genau wie ihre beiden Töchter (†5 und †7).

Ruhrgebiet: Mann löscht seine Familie aus

Es war ein Bild des Grauens. Die drei leblosen Körper wurden alle drei im Schlafzimmer aufgefunden. Die Rettungskräfte alarmierten sofort die Polizei, weil Spuren auf eine nicht-natürliche Todesursache deuteten. Die Polizei verdächtigte den Lebensgefährten (damals 35), der zunächst auf der Flucht war. Wie die Beamten ihm auf die Spur kamen, kannst du hier nachlesen >>>.


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Der Mann sollte nach Angaben der Polizei später im Verhör gestehen, seine Partnerin und die gemeinsamen Töchter getötet zu haben. Als Motiv nannte er Beziehungsschwierigkeiten. Am Montag (13. November) startete nun der Prozess gegen den mittlerweile 36-jährigen Angeklagten vor dem Bochumer Landgericht. Im Rahmen der Ermittlungen kamen erschreckende Details ans Tageslicht.

Der Angeklagte schwieg am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Bochum. Foto: Federico Gambarini/dpa

Details der Tat lassen erschaudern

Der Anklage zufolge räumte der 36-Jährige in den Vernehmungen ein, dass seine Frau sich von ihm trennen und in die Türkei fliegen wollte. Besonders perfide: Der türkische Staatsangehörige soll seine Familie im Glauben gelassen haben, dass er sie am nächsten Tag zum Flughafen bringen und deshalb in der Wohnung bleiben wolle. Doch was dann passierte, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Erst soll er seine Frau erstickt haben und dann die beiden Töchter einzeln in das Schlafzimmer gerufen haben. Beide wehrlosen Kinder soll er dann auf dem Bett mit einem Kissen erstickt haben. Zu den Vorwürfen äußerte sich der Angeklagte am ersten Prozesstag nicht.

Angeklagter bricht sein Schweigen

Eine Woche später räumte er die Tat dann nach Angaben der „Ruhrnachrichten“ ein. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er die Tat „zutiefst bereut“. Vor Gericht wurden außerdem Videomitschnitte der Vernehmungen des Mannes bei der Polizei vorgespielt.


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Darin gestand der Mann über einen Dolmetscher, dass sich das Ehepaar im Jahr 2019 geschieden hatte, weil er sie betrogen hatte. Trotz der Trennung sei er offenbar immer wieder eifersüchtig geworden: „Ich habe ihr gesagt, ich kann es nicht aushalten, dich mit einem anderen Mann zu sehen“, zitiert die Zeitung. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 36-Jährige seine Familie „aus Frust und Gekränktheit über den finalen Trennungsentschluss“ getötet hat. (mit dpa)