Große Wohnungsunternehmen wie LEG, Vonovia und Co. tauschen in NRW vermehrt alte Gasheizungen und Nachtspeicheröfen gegen umweltfreundlichere Wärmepumpen aus. Der deutsche Mieterbund erhebt diesbezüglich schwere Vorwürfe, wie „NDR“ berichtet.
Er ist der Meinung, dass LEG auf Kosten der Mieter mitverdient. Vermieter sollen die Umstellung auf Wärmepumpen demnach ausnutzen, um über Tochterfirmen teure Wärmelieferverträge abzuschließen und verlangen dafür hohe, oft undurchsichtige Kosten von den Mietern.
NRW: Schwere Vorwürfe gegen LEG
Max Fuhrmann, zuständig beim Mieterbund für große Wohnungskonzerne hat nach Angaben der ARD-Sendung „Panorama“ in einem Wohnhaus der LEG-Siedlung in Münster (NRW) alle Heizkosten der letzten drei Jahre analysiert und mit den aktuellen Preisen gegenübergestellt. „Die Kosten steigen für alle Mieter deutlich. Für viele verdoppeln, für manche verdreifachen sie sich sogar“, so Fuhrmann.
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Nach Angaben der „WAZ“ steigen dort, wo Nachtspeicherheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden, die monatlichen Vorauszahlungen um 25 bis 50 Prozent. Beim Wechsel von Gasetagenheizungen auf die strombasierte neue LLWP-Technik hingegen verlange eine hundertprozentige LEG-Tochter einen monatlichen Grundpreis von 1,65 Euro pro Quadratmeter – das sei ein Vielfaches des früheren Preises für die Gasheizung. Laut einer internen LEG-Aufstellung, der „NDR“ zitiert, enthält dieser Grundpreis Kosten für Abschreibung, Wartung, Service, Verwaltung, Versicherung und unternehmerisches Risiko. Fuhrmann ist der Meinung: „Das ist eine Abzocke der Mieter.“ Doch macht die LEG Gewinne auf Kosten der Mieter?
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Das sagt das Unternehmen zu den Vorwürfen
Die LEG aus NRW erklärt der „WAZ“: „Auch für uns ist das eine neue Situation. Wir haben die Vorauszahlungen unter anderem auf der Basis der Energie-Bedarfsausweise der Gebäude kalkuliert“, erklärt Konzernsprecherin Sabine Jeschke.
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„Denn wir kennen die Verbräuche der alten Gasetagenheizungen nicht. Die Daten haben nur unsere Mieter“, heißt es weiter. Da die Wärmepumpen erst seit letztem Jahr installiert sind, fehle es noch an verlässlichen Verbrauchsdaten. Was mit den zu viel gezahlten Beträgen der Menschen aus NRW passieren soll und was die Kritik bewirkt hat, liest du bei der „WAZ„.