In den Kinderkliniken in NRW ist die Lage brenzlig. Immer mehr junge Patienten werden mit drohender Atemerschöpfung und Fieber eingeliefert. Inzwischen wird die Anzahl der Betten knapp. Die Kliniken in Düsseldorf, Krefeld und Co. schlagen Alarm. Die Ärzte machen Krankenkassen und Impfempfehlungen für die prekäre Lage verantwortlich. Doch woher kommt die aktuell hohe Infektionsrate bei Kindern und Säuglingen?
Das RS-Virus, Influenza und Corona machen sich derzeit in Schulklassen und anderen Einrichtungen für Kinder breit. Die Folge? Säuglinge und Kinder mit drohender Atem-Erschöpfung aufgrund schwerer Infekte der oberen Luftwege. Die Ressourcen der Kliniken in NRW sind ausgeschöpft und vorerst scheint keine Besserung in Sicht.
NRW: Lage bleibt weiterhin angespannt
„Am Wochenende waren phasenweise alle umliegenden acht Kinderkliniken voll belegt. Eine Weiterverlegung, wenn die eigenen Ressourcen ausgeschöpft sind, ist in solchen Phasen in der Regel nicht möglich“, erklärt der Sprecher der Uniklinik Düsseldorf, wie die „Rheinische Post“ zuletzt berichtete. Auch das Helios-Klinikum in Krefeld stößt derzeit an seine Grenzen. Auch wenn bisher alle Kinder versorgt werden konnten, stehen die Kinderkliniken in NRW derzeit im ständigen Austausch, um noch freie Betten zu finden.
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Leverkusen hat bereits Zusatzbetten aufgestellt, um dem Ansturm gerecht zu werden und Patienten aus Düsseldorf, Köln und Bonn übernehmen zu können. Problematisch ist jedoch nicht nur die tendenziell weiter anhaltende Infekt-Welle bei den Kindern, auch der allgemeine Pflegemangel und die Krankheitswelle im Personal bringt die Kinderklinken an ihre Grenzen.
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Ärzte sehen in Krankenkassen und Impfempfehlungen den Grund für die ausgeuferte Lage. „Eine RSV-Impfung für alle Säuglinge zu Beginn der Saison sowie eine Influenza-Impfung für alle Kinder hätte möglicherweise die Lage entspannen können (…) und die Impfung wird auch nur bei Hochrisiko-Kindern von den Krankenkassen übernommen“, zitiert die „Rheinische Post“ Christiane Thiele, Kinderärztin in Viersen. Die Influenza-Impfung habe Erwachsene und ältere Menschen schnell erreicht. Kinder seien in der Impfempfehlung jedoch zu voreilig außen vor gelassen worden.