Wenn man aktuell in einigen Teilen von NRW unterwegs ist, könnte man meinen, man ist in einem Horrorfilm. Viele Bäume, Sträucher und Büsche sind nämlich von einem eigenartigen Netz umhüllt.
Allein in Münster und Schwerte sind so schon ganze Gruselwälder entstanden. Doch um was für ein Phänomen handelt es sich hierbei? Erlaubt sich jemand in NRW einen Scherz oder ist das alles ganz natürlich entstanden? So viel vorweg: Ein Scherz ist es nicht!
NRW: Raupen fressen sich an Bäumen satt
Wie der „Naturschutzbund Deutschland“ informiert, handelt es sich um Gespinstmotten-Raupen, die im späten Frühjahr ihr Unwesen treiben. Neben den Netzen sind darunter oftmals die Bäume oder Sträucher auch kahl gefressen, was viele noch mehr verunsichert zurücklässt. Doch hier gibt es Entwarnung: Die Raupen der Gespinstmotte – anders als die des Eichenprozessionsspinners – sind eher harmlos.
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Dabei befallen sie auch nicht alle Arten von Bäumen und Co. „Es sind häufig Traubenkirschen, die von der Traubenkirschen-Gespinstmotte befallen sind“, erklärt Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingsexperte im Landesfachausschuss Entomologie des NABU NRW. Aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden sind von den Raupen befallen.
Grusel-Look bis Mitte Juni zu erwarten
Doch warum hinterlassen so kleine Insekten ein so großes Chaos? „Den seidigen ‚Schleier‘ spinnen die kleinen Raupen, um sich vor Fressfeinden wie Vögeln oder Witterungseinflüssen wie Regen zu schützen“, erzählt der Experte. Bis Mitte Juni würden die kleinen Tierchen noch ihr Unwesen treiben.
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Dann ziehen sie zum Stammfuß weiter, wo sie sich im Schutz des Gespinstes in eine Puppe verwandeln. „Anfang Juli schlüpfen bereits die weißen, schwarz gepunkteten Falter der Traubenkirschen-Gespinstmotte“, so der NABU-Insektenfachmann weiter.