Eine Schifffahrt, die ist lustig – im Fall der todkranken Steffi aber nicht nur das. Die Frau aus NRW wollte noch einmal über den Möhnesee im Sauerland fahren, brauchte dafür die Hilfe des Wünschewagen-Teams des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB).
Am Ende erlebten Steffi, ihr Sohn und einige weitere Angehörige einen ebenso schönen wie emotionalen Tag, den keiner der Beteiligten je vergessen wird.
NRW: Steffi nimmt all‘ ihre Kraft zusammen
Auf Facebook berichtet Wunscherfüllerin Uli von ihrem ersten Einsatz mit dem Wünschewagen, der sie gemeinsam mit ihren ASB-Kollegen Elke und Thomas zu Steffi führte. Anfang April, bei bestem Wetter, holte das Team die Frau in ihrem Hospiz ab, um ihr einen letzten Wunsch zu erfüllen: einen Ausflug an den Möhnesee inklusive Schifffahrt.
„Steffi erwartete uns voller Vorfreude. Das Pflegepersonal gab uns alles für den Notfall mit und verabschiedete uns winkend. Ihr Sohn begleitete Steffi im Wünschewagen zum Möhnesee“, erinnert sich Uli in dem Facebook-Beitrag. Zuerst sollte es am See in ein Restaurant gehen, schon unterwegs studierte Steffi die Speisekarte.
Vor Ort angekommen kam es erstmal noch zu einer besonderen Überraschung, wurde die Reisegruppe doch von zehn weiteren Angehörigen von Steffi erwartet. Das setzte bei der sterbenskranken Frau offenbar ungeahnte Kräfte frei. „Das Umsetzen in den Rollstuhl gestaltete sich etwas schwierig, da Steffi nicht stehen konnte. Aber mit vereinten Kräften funktionierte dies sehr gut“, erzählt Uli.
+++ Lost Place mitten im Phantasialand – Besucher finden’s „unheimlich“ +++
NRW: Ein Ausflug für die Ewigkeit
Nach dem Essen im Restaurant sollte es auf einstündige Schifffahrt auf dem Möhnesee gehen. Einem weiteren Problem stellte sich Steffi ebenfalls ohne Furcht: „Die Anlegestelle des Schiffes war einige Kilometer vom Restaurant entfernt, sodass Steffi eigentlich hätte wieder in den Wünschewagen transferiert werden müsste. Sie machte den Vorschlag, mit ihrem Rollstuhl in einem Großraumtaxi zu fahren. Gesagt, getan!“
Die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein genoss Steffi in vollen Zügen, doch der Tag forderte auch seinen Tribut. Auf Wunsch der Frau ging es nach der Schiffstour in Richtung Heimat. „Nachdem sich alle Angehörigen verabschiedet hatten und Steffi wieder im Wünschewagen lag, merkte man ihr die Anstrengung des Ausfluges an. Dennoch war sie sehr zufrieden und sehr gerührt.“ Genauso wie Uli, die ihre erste Wünschewagen-Fahrt erlebt hatte. So war der Ausflug an den Möhnesee einer, der nicht nur Steffi noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die Wünschewagen finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.