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Bonner-Siegauen-Prozess: Angeklagter verhöhnt Vergewaltigungsopfer als „Prostituierte“

Bonner-Siegauen-Prozess: Angeklagter verhöhnt Vergewaltigungsopfer als „Prostituierte“

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Foto: dpa
  • Der brutale Überfall auf ein campendes Paar in der Nähe von Bonn sorgte vor einem halben Jahr für Aufsehen
  • Nun steht der mutmaßliche Vergewaltiger vor Gericht. Er bestreitet die Tat – obwohl die DNA-Spuren gegen ihn sprechen

Bonn. 

Im Prozess um die Vergewaltigung einer jungen Camperin in Troisdorf bei Bonn hat der Angeklagte die Vorwürfe bestritten. Er kenne den Fall nicht und habe nichts getan, sagte der Asylbewerber aus Ghana am ersten Verhandlungstag vor dem Bonner Landgericht.

Auf den Vorhalt des Richters, dass an dem Opfer DNA-Spuren des Angeklagten gefunden wurden, erwiderte der 31-Jährige am Montag: „Wenn das Gericht sagt, dass die DNA passt, muss ich das Mädchen eine Prostituierte nennen.“

31-Jähriger soll mit Astsäge gedroht haben

Zur Tatzeit sei er nicht am Tatort, sondern in seiner Flüchtlingsunterkunft gewesen. Laut Anklage soll der Mann in der Nacht zum 2. April ein Paar aus Baden-Württemberg überfallen haben, das in der Siegaue zeltete.

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Mit einer Astsäge soll er das Zelt zerschnitten und die beiden bedroht haben. Nachdem die Opfer ihm etwas Geld und eine Lautsprecherbox gegeben hatten, soll er die Frau vergewaltigt haben. Wenige Tage nach der Tat nahm die Polizei den 31-Jährigen fest.

Spaziergänger erkannte den Angeklagten

Ein Spaziergänger hatte ihn anhand des veröffentlichten Phantombildes erkannt. Vor Gericht schilderte der Angeklagte ausführlich seine Kindheit in Ghana und wie er später über Italien nach Deutschland eingereist sei.

Der Asylantrag des Mannes war nach Angaben der Bezirksregierung erst kurz vor der Tat abgelehnt worden. Dagegen hatte er geklagt, so dass das Verfahren noch anhängig gewesen sei.

(dpa)