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Wohngeld-Chaos: Du stellst den Antrag – und wartest bis zu zwei Jahre aufs Geld

Warten aufs Wohngeld: Es sollte eine große Sozialreform der Ampel werden. Aber die Umsetzung läuft vielerorts chaotisch ab.

Wohngeld-Chaos
© imago images/Steinach

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Antragsflut und immer längere Bearbeitungszeiten: Länder und Kommunen schlagen jetzt Alarm. Durch die Ampel-Reform ist die Zahl der Wohngeld-berechtigten Haushalte von rund 595.000 auf zwei Millionen gestiegen. Die Einkommensgrenzen für den Mietzuschuss wurden deutlich angehoben, damit deutlich mehr Menschen Unterstützung erhalten können.

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Gut gewollt, aber die Umsetzung läuft schleppend, teilweise chaotisch. Land unter in den Behörden! Eine „Flut von Papieranträgen“ beklagt vor allem der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger.

Extreme Bearbeitungszeit nach Antrag

Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ fordert er, die Antragsbearbeitung zu vereinfachen, zu vernetzen und durchgängig zu digitalisieren. Viele Kommunen erließen für bedürftige Mieterhaushalte Kurzbescheide für Vorschusszahlungen fürs Wohngeld (mehr dazu hier). Doch auch hier entstehe ein weiterer hoher Arbeitsaufwand für die erforderlichen Nachprüfungen.

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Die Wartezeit ist teilweise extrem! In München sei die Zeit bis zur endgültigen Genehmigung der Wohngeldanträge auf fast zwei Jahre gestiegen, schreibt die „Augsburger Allgemeine Zeitung“. Zwar hat die Stadt aufgrund der Reform 60 neue Vollzeitstellen geschaffen, kommt aber trotzdem bei der Wohngeld-Bearbeitung nicht hinterher.


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