In Deutschland ein rotes Tuch für viele, in Ungarn vom Regierungschef gefeiert: Alice Weidel tauchte bei der rechtskonservativen Konferenz CPA C2025 in Ungarn auf. Dabei wurde die Oppositionsführerin herzlich von Ministerpräsident Viktor Orbán begrüßt.
Von der Bühne aus lobte der Rechtspopulist die AfD-Chefin und schoss erneut massiv gegen die Europäische Union. Er weiß Weidel an seiner Seite.
„Feind Nummer eins ist ein Deutscher“
Orbán sagte in Richtung Weidel: „Ihr Besuch ist von größter Bedeutung für uns. Wir alle wissen, dass der Feind Nummer eins in Brüssel ein Deutscher ist. Mit dem Namen Herr Weber. Er ist ungarnphobisch. Er ist kleinlich. Wir wollen uns wehren. Und es ist gut für uns, es fühlt sich gut an für uns Ungarn zu sehen, dass es sie gibt: Es gibt gute Deutsche, die ihr Land, ihre Heimat mehr lieben als Brüssel.“
Alice Weidel, die hier als Gegenpart zum CSU-Politiker und EVP-Fraktionschef Manfred Weber dargestellt wurde, hielt sich bei diesen Worten die Hand ans Herz.
Sowieso war die Rede von Weidel-Freund Orbán gespickt mit EU-Feindseligkeiten. „Das ist nicht das Europa, das uns versprochen wurde. Brüssel hat unsere Zukunft gekapert“, behauptete er in seiner Rede. Dabei hat kaum ein EU-Land so sehr von Geldern aus Brüssel profitiert wie Ungarn. Das Land ist eines der größten Nettoempfänger von EU-Fördermitteln.
Weidel-Freund Orbán kassierte viel Geld aus Brüssel – und poltert trotzdem weiter
Zwischen 2014 bis 2020 lag der Netto-Gewinn für Ungarn zwischen 4 bis 5 Milliarden jährlich. Allerdings sind seit 2022 viele Milliarden Euro eingefroren, da die EU-Kommission Rechtsstaatsreformen fordert. Orbán regiert das Land seit 2010 und hat damit seine Politik auch maßgeblich mit EU-Geldern finanzieren können. Ihm wird der Vorwurf gemacht, die Demokratie in Ungarn autoritär umzugestalten. Zudem schießt Ungarn unter Orbán auch immer wieder quer, wenn es um härtere Sanktionen gegen Kriegstreiber Putin geht.
Weitere Nachrichten für dich:
AfD-Frontfrau Weidel aber versucht mit dem EU-Gegner Orban ein Bündnis zu schmieden und lässt sich im Ausland als „gute Deutsche“ feiern, die für einen anderen Kurs stehe.