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Ukraine-Krieg: Stimmungsbild in Deutschland anders als es scheint

Ukraine-Krieg: Stimmungsbild in Deutschland anders als es scheint

Gepard Panzer

Ukraine-Krieg: Stimmungsbild in Deutschland anders als es scheint

Ukraine-Krieg: Stimmungsbild in Deutschland anders als es scheint

Deutsche Gepard-Panzer für die Ukraine

Nach massivem öffentlichen Druck gibt die Bundesregierung grünes Licht für die Lieferung von Panzern an die Ukraine. Kiew soll im Kampf gegen die russische Invasionsarmee mit ausgemusterten Bundeswehr-Panzern des Typs Gepard unterstützt werden.

Die „Zeitenwende“ in Deutschland: Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat die Bundesregierung eine weite Wegstrecke hingelegt, auch wenn sie aus Sicht vieler Kritiker zu zögerlich vorgeht und nur reagiert statt voranzugehen. So wurden nicht nur Waffen in ein Kriegsgebiet geschickt, nun hat die Ukraine auch das Angebot für Gepard-Flugabwehrpanzer erhalten. Entsprechende Munition soll aus Brasilien beschafft werden.

In vielen Medien stehen besonders Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht im Kreuzfeuer der Kritik. Sie würden alles auf die lange Bank schieben und Deutschland hinke den Verbündeten in wegweisenden militärischen Entscheidungen hinterher. Doch viele Deutsche finden diesen Kurs offenbar richtig und deuten ihn als Besonnenheit.

Schwere Waffen in die Ukraine? Stimmungsbild in Deutschland anders als es scheint

Wie sieht das wahre Stimmungsbild in Bezug auf schwere Waffenlieferungen in Deutschland aus? Es gibt mehrere aktuelle Umfragen zur Frage der Waffenlieferungen, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Die jüngste Umfrage stammt von Forsa im Auftrag von RTL und ntv. Laut dieser Umfragen äußerten 56 Prozent der Befragten die Befürchtung, dass sich der Ukraine-Krieg auf andere Länder ausweitet, wenn weiter Waffen aus dem Westen geliefert werden. 39 Prozent teilen diese Ansicht nicht.

Dass Russland militärisch in der Ukraine besiegt werden kann, glauben sogar lediglich 26 Prozent der Befragten. 63 Prozent denken, dass nur eine diplomatische Lösung den Krieg beenden kann.

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Mehr zum Ukraine-Krieg:

  • Der russische Überfall auf die Ukraine begann am 24. Februar 2022
  • Russland wird unterstützt von Milizen der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk, islamistische tschetschenische Söldner sowie von Belarus.
  • Die Ukraine erhält Militärhilfen der NATO und EU.
  • Vorläufer des Angriffkrieges war der russisch-ukrainische Krieg von 2014 mit der Annexion der Krim und den seitdem fortdauernden Kämpfen im Donbas.

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65 Prozent der Befragten unterstützen laut Forsa das zurückhaltende Verhalten von Kanzler Scholz bei Waffenlieferungen. Ein gutes Viertel (26 Prozent) wäre demnach aber für ein härteres Vorgehen. Diese Umfrage entstand noch vor der Gepard-Entscheidung der Bundesregierung.

+++ News-Blog zum Ukraine-Krieg +++

Lieferung schwerer Waffen im Ukraine-Krieg: Umfragen in Deutschland kommen zu uneinheitlichen Ergebnissen

Zu einem anderen Ergebnis kam dagegen in der vergangenen Woche eine Civey-Umfrage für t-online.de. Hier gaben 56 Prozent der Befragten an, dass sie die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine unterstützen. Davon allerdings 13 Prozent nur „eher ja“. Voll überzeugt von der Notwendigkeit der Waffenlieferungen waren demnach 43 Prozent.

Eine INSA-Umfrage für die „Bild“, die am Wochenende veröffentlicht wurde, kam wiederum zu dem Ergebnis, dass sich 50 Prozent gegen die Lieferung schwerer Waffen aussprechen und nur 43 Prozent dafür seien.

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Noch im März sah das Stimmungsbild sowieso komplett anders aus. Bei einem ZDF-Politbarometer gaben die Befragten zu 63 Prozent an, dass sie Lieferungen schwerer Waffen ablehnen. Nur 31 Prozent waren dafür.

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Deutschland offenbar gespalten bei Frage der Waffenlieferungen

Die Stimmungslage in der Bevölkerung hat sich seitdem also zumindest leicht verändert zu haben. Mehr Menschen befürworten die Lieferung etwa von Panzern aus Deutschland. Ob aber wirklich die Mehrheit der Deutschland diesen Kurs für richtig hält, ist keineswegs sicher.

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Weitere Artikel zum Ukraine-Krieg:

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Die Bevölkerung scheint in dieser Frage deutlich gespaltener und skeptischer eingestellt zu sein, als die öffentliche Debatte in den Medien und der Politik den Anschein erweckt.