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Ukraine-Krieg: Neuer Alarm um Atomkraftwerk – „Ängste werden geschürt“

Nicht auch noch eine nukleare Katastrophe! Im Ukraine-Krieg geht die Angst um. Wieder rückt das AKW Saporischschja in den Mittelpunkt.

Ukraine-Krieg: Angst vor einer AKW-Katastrophe
© IMAGO/Steinach

Lage am ukrainischen Akw Saporischschja laut IAEA "ernst"

Bei einem Besuch des russisch kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, die Lage als "ernst" eingestuft. es würden aber "Maßnahmen zur Stabilisierung" ergriffen.

Neue Sorge im Ukraine-Krieg: Wieder rückte das Atomkraftwerk Saporischschja in die Aufmerksamkeit. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte Drohnenangriffe auf die Anlage. Die Schutzhülle des sechsten Reaktors sei drei Mal getroffen worden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) am Sonntag (7. April) mit. Einer der Reaktoren sei beschädigt worden, die nukleare Sicherheit sei aber nicht beeinträchtigt.

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Laut der russischen Atombehörde Rosatom hatte es am Sonntag eine „Reihe von Angriffen“ auf das AKW im Süden der Ukraine gegeben. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, für die Angriffe verantwortlich zu sein.

Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld

„Mit ihren kriminellen Handlungen macht die Ukraine, unterstützt von den USA und ihren westlichen Satelliten, deutlich, dass sie den Weg des nuklearen Terrors eingeschlagen hat“, so das russische Außenministerium am Montag (8. April). Moskaus UN-Botschafter Wassili Nebensja kündigte nach Angaben der Staatsagentur Tass an, den Vorfall bei einer der nächsten Sitzungen des Weltsicherheitsrates zur Sprache bringen zu wollen.

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Die Ukraine wirft dem Putin-Regime dagegen vor, Fake-News zu verbreiten. Moskau greife das AKW mit Drohnen an „und gibt vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgeht“, erklärte der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, am Montag.

Experte: Teil des „Propaganda-Krieges“ des Putin-Regimes

Im Gespräch mit „RTL Aktuell“ ordnete Walter Feichtinger vom Center für Strategische Analysen die Lage ein. Er glaubt, dass die Angst vor einer AKW-Katastrophe mit Strahlungsaustritt „ein wesentliches Element im Propagandakrieg“ ist. Diese Ängste in Europa werden geschürt. Die Sorge soll befeuert werden, es könnte etwas Schlimmes passieren.

Man sei aktuell „in der intensivsten Phase des Propaganda-Krieges“. Das alles erinnere ihn „ein bisschen an die Drohung mit den Atomwaffen von russischer Seite“, so Feichtinger. „Immer mit der Absicht: Es ist besser, ihr unterstützt die Ukraine nicht mehr.“


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Für ihn ist vollkommen klar: „Es ist ein sehr kritisches Moment. Es ist eine eine sehr kritische Anlage.“ Der Sicherheitsexperte geht aber davon aus, dass das AKW Saporischschja mittlerweile im Krieg ausreichend gesichert wurde, „dass hier nichts passieren sollte.“