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Robert Habeck: Vizekanzler pflaumt „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni an

Robert Habeck: Vizekanzler pflaumt „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni an

Ingo Zamperoni und Robert Habeck in den  ARD-„Tagesthemen“.

Robert Habeck: Vizekanzler pflaumt „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni an

Robert Habeck: Vizekanzler pflaumt „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni an

Gasstreit mit Russland: Habeck ruft Frühwarnstufe aus

Wegen des Streits mit Russland über die Bezahlung für die Gaslieferungen nach Europa hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Gleichzeitig versicherte Habeck, dass die Versorgung derzeit gewährleistet sei.

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck stellte sich nach einem für ihn sicherlich aufreibenden Tag den Fragen von „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni.

Am Mittwoch hatte Robert Habeck die erste Stufe, also die Frühwarnstufe, des Gas-Notfallplans der Bundesregierung ausgerufen. Deutschland will sich der Forderung Putins widersetzen, russisches Gas in Rubel zu bezahlen. Offenbar mit Erfolg: In einem Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz knickte Putin am Abend wohl ein.

Robert Habeck in den ARD-„Tagesthemen“: Deutschland bis zum Winter mit Gas versorgt

Doch wie angespannt die Lage ist, machte das Gespräch in der ARD-Sendung zwischen Habeck und Zamperoni klar. Zum Ende des Interviews schien Habeck von den Nachfragen des Moderators leicht genervt zu sein und wies ihn zurecht.

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Das ist Vizekanzler Robert Habeck:

  • Der 52-Jährige war von 2012 bis 2018 Umwelt- und Energiewende-Minister in Schleswig-Holstein.
  • Seit Dezember 2021 is er Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
  • Habeck spricht fließend Dänisch.
  • Vor seinem politischen Durchbruch verdiente der promovierte Philosoph sein Geld als Schriftsteller.
  • Zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane. Mit ihr hat er vier erwachsene Söhne.

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Zunächst stellte Habeck heraus, dass das Vorgehen der G7 und Europas gegen die Rubel-Forderung richtig sei. „Es zeigt, dass der Kreml eben auch überlegt, wie er es machen will, um es mal diplomatisch auszudrücken“, so der Grüne zufrieden über den Rückzieher Putins.

Dann versuchte er, Sorgen vor einem baldigen Gas-Notstand zu zerstreuen. Es gebe eine „stabile Gasversorgungssituation für das Frühjahr und den Sommer“. Aktuell seien die Speicher zu 25 Prozent gefüllt, außerdem bekomme Deutschland Lieferungen mit LNG-Gas aus anderen Staaten. „Da muss man sich nicht große Sorgen machen.“

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Robert Habeck in den ARD-Tagesthemen: Nicht „deutsche Bräsigkeit“ walten lassen

Die Frage sei nun, was im kommenden Winter passiert. Es sei nun an der Zeit „mal richtig Geschichte zu schreiben“ und nicht „deutsche Bräsigkeit“ walten zu lassen. Das bedeute für ihn als Minister und die Politik, Pipelines und LNG-Terminals auf den Weg zu bringen und die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben zu schaffen.

Doch auch die Unternehmen und die Privatverbraucher sollten durch Einsparungen einen Beitrag leisten. So könnten die Gasspeicher vor dem nächsten Winter aufgefüllt werden. Den Appell sandte Habeck aus, obwohl er gleichzeitig sagte, dass er angesichts der hohen Preise nicht von viel Gas-Verschwendung in Deutschland ausgehe.

Inflationstreiber Gas: ARD-Moderator Zamperoni fragt Habeck nach mehr Tempo beim Umstieg

Dann bohrte Moderator Zamperoni nach: Gas sei ein Preistreiber und die Inflation aktuell bei 7,3 Prozent. Müsse man nicht noch schneller aussteigen aus der Gas-Abhängigkeit? Habeck versicherte, dass der Ausstieg aus fossiler Energie „so schnell wie es geht“ erfolge, doch da grätschte der ARD-Mann wieder dazwischen: „Ginge es nicht noch schneller, Herr Habeck?“

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Der Minister erwähnte die Pläne der Regierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien und für mehr Energieeffizienz. Man arbeite in der Gesetzgebung „unter Hochdruck“. „Ich bezweifle, dass es noch schneller geht“, so Habeck.

Robert Habeck weist „Tagesthemen“-Moderator Zamperoni zurecht

Doch das schien Zamperoni als Antwort nicht zu genügen. Wo ein Wille ist, müsse doch auch ein Weg sein und Deutschland habe doch eine „moralische Verpflichtung“ den Umstieg angesichts des Krieges schneller zu schaffen.

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Nun reichte es Habeck anscheinend und er wies den Moderator zurecht: „Ja, aber gebaut werden muss es ja. Nur vom Reden in den ‚Tagesthemen‘ ist ja keine Winkraftanlage errichtet oder kein LNG-Terminal gebaut.“

Am Ende müssten schon noch Hände die Rohre in die Erde bringen und „Ingenieure sein, die die technischen Anlagen dafür entwickeln und auch aufbauen“.