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Rente: Üble Aussichten für Millionen Verträge – Experte: „Riester ist in Ruinen“

Riester-Rente am Ende: Ein Insider spricht im Video mit unserer Redaktion Klartext. Auch andere Experten sehen das ähnlich.

Riester-Rente: Düstere Aussichten.
© IMAGO / MiS, Fotomontage DerWesten.de

Rente: Üble Aussichten für Millionen Verträge - „Riester ist in den Ruinen“

Renteneperte Helmut Achatz erklärt im Video, warum die Riesterrente ein Auslaufmodell ist.

Hast du einen Riester-Vertrag? Dann solltest du dir das „Finanzkompass“-Video mit unserem Experten Helmut Achatz besser nicht anschauen… Der Blogger über das Thema Rente (vorunruhestand.de) sowie Buchautor („Rentenplaner für Dummies“) sieht schwarz für diese staatlich geförderte Altersvorsorge.

+++ Weiteres Video mit Experte Helmut Achatz: 3 große Renten-Änderungen 2024: „Die Rente mit 63 ist passé“ +++

Ein großes Problem bei Riester: Kosten und Inflation fressen Rendite und Auszahlungsbeträge auf!

Riester-Rente ist out – hohe Gebühren und Inflation fressen Rendite auf

Insider Achatz ist nicht der einzige Experte, der die Riester-Rente abschreibt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen, der Bund der Versicherten sowie die der Verein „Finanzwende“ forderten bereits 2021 gemeinsam einen Stopp dieses Modells und einen Neustart bei der privaten Altervorsorge.

Ein Hauptkritikpunkt: „Riester-Produkte am Markt sind vielfach zu teuer und zu renditeschwach.“ Trotz Förderung durch die Steuerzahler komme für die Sparer zu wenig heraus, weil die Gebühren zu hoch sind. Die Zahl der Verträge ist weiter rückläufig, viele Sparer haben sie sogar schon stillgelegt.

In einer neuen Studie aus dem Jahr 2024 kommt der Verein „Finanzwende“ zu einem erschreckenden Ergebnis: Die meisten Verträge für Riester- und Rürup-Renten schaffen abzüglich der Kosten nicht mal einen Inflationsausgleich von zwei Prozent auf die eingezahlten Beiträge zu erwirtschaften.


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„Im Schnitt bleiben typische Förderrenten mit 0,8 beziehungsweise 1,0 Prozent Rendite zum Ende der Rentenphase deutlich darunter“, so der Verein. „Das bedeutet für Sparende: Um das eingezahlte Geld samt 2 Prozent Zins wieder herauszubekommen, müssen sie im Marktschnitt ein Alter von 99 Jahren (Riester-Angebote) oder gar 100 Jahren (Rürup-Angebote) erreichen.“

Insider im Video: „Riester ist in Ruinen“

Renten-Experte Achatz findet gegenüber unserer Redaktion ebenfalls deutliche Worte (siehe im Video oben): „Riester ist in Ruinen Das kann man wirklich sagen.“ Im Vergleich zu dieser Altervorsorge ist in der Auszahlungsphase sogar bei der gesetzlichen Rente mehr drin, denn die wird zumindest jährlich angepasst. Diese Erhöhungen mildern den Wertverlust durch die Inflation ab bzw. gleichen ihn ganz aus.